Unter den Linden Berlin - Geschichte des Stadtteils
Unter den Linden ist eine der bekanntesten Straßen Deutschlands und weit mehr als nur ein Verkehrsknotenpunkt. Auf 1.500 Meter Länge und 60 Meter Breite wurde deutsche Geschichte geschrieben.
Anfänge und Entwicklung
Im 16. Jahrhundert war sie einfach nur ein Reitweg. Später, unter der Aufsicht von Kurfürst Friedrich Wilhelm, reifte die Idee, aus dem Reitweg eine großzügig angelegte Allee zu schaffen - flankiert von Bäumen, Gärten und Linden. Noch ging es sehr ruhig zu, erst 1647 wurde die Straße gepflastert. Anfang des 18. Jahrhunderts schließlich entstanden zahlreiche Prachtbauten entlang der Allee, unter anderem die Staatsoper und die Humboldt-Universität. Der rege Zuspruch der Bevölkerung blieb nicht aus und "Unter den Linden" wurde endgültig zur Flaniermeile.
Vor der Wende
Nach dem zweiten Weltkrieg war die einstige Prachtstraße größtenteils zerstört. Erster Neubau war die sowjetische Botschaft. Im Ostteil der Straße wurden viele Gebäude bis Ende der 60er Jahre nach und nach wieder aufgebaut oder saniert. Von 1973 bis 1976 entstand aufgrund seiner Architektur das wohl umstrittenste Gebäude der DDR: der "Palast der Republik". 1990 wurde der asbestverseuchte Bau geschlossen und 2008 endgültig abgerissen. Zahlreiche diplomatische Vertretungen und Institutionen der DDR, unter anderem die Zentrale der Freien deutschen Jugend (FDJ) hatten hier Ihr Zuhause.
Nach der Wende
Seit Jahren gibt es Bestrebungen, das alte Berliner Stadtschloss auf dem Gelände des ehemaligen Palastes der Republik wieder aufzubauen. Wenn die finanziellen Probleme gestemmt sind, sollte die Rekonstruktion bis 2019 abgeschlossen sein. 2005 stand die Allee ganz im Zeichen von Albert Einstein. 16 knallrote "E´s" säumten die Mittelpromenade und informierten die Besucher über Leben und Werk des Physikers. Eine der ersten Adressen in Berlin war und ist das "Hotel Adlon" in unmittelbarer Nähe des Brandenburger Tors. Nach Zerstörung, Abriss und Neubau wurde das Fünf-Sterne-Haus im August 1997 wieder eröffnet. Strahlend präsentiert sich die Prachtallee jedes Jahr zur Weihnacht. Auf der Mittelpromenade sind dann tausende Bäume beleuchtet. Das alljährlich größte Spektakel ist die Silvesternacht am Brandenburger Tor. Rund eine Million Menschen feierten hier im vergangenen Jahr.
Einige bekannte Bauwerke
Die Adresse "Unter den Linden" ist nach wie vor begehrt. Stellvertretend einige interessante Orte zwischen Pariser Platz und Schlossbrücke: Zollernhof (Haupstadt-Studio des ZDF) Madame Tussauds (Unter den Linden 74) Deutsches Historisches Museum (Unter den Linden 2) Kronprinzenpalais (Unter den Linden 3) Zentrale Gedenkstätte Neue Wache (Unter den Linden 4) Kaiserhöfe (Unter den Linden 26-30) Amerikanische Botschaft (Pariser Platz 2) Weitere Information: berlin.de/orte/sehenswuerdigkeiten/