Universität Bremen: Was bietet sie und was kann man studieren?
Die Universität Bremen gehört zu den jüngeren Hochschulen der Bundesrepublik Deutschland. Mit etwa 18.000 Studierenden ist sie der größte und wichtigste Ort der Wissenschaft des Bundeslandes Bremen. Früher hatte die Hochschule einen schlechten Ruf, doch in den vergangenen Jahren haben die Hanseaten deutlich aufgeholt und sich insbesondere in den Sozialwissenschaften profiliert.
Ein Blick zurück: Die Wurzeln der Universität Bremen
Die Ursprünge der Bremer Uni liegen in der Frühen Neuzeit (1500 – 1800). 1584 erfolgte die Gründung der Lateinschule Gymnasium Academicum, die 1610 in die Hochschule Gymnasium Illustre umgewandelt wurde.
Diese erste Universität auf Bremer Boden kannte die vier klassischen Fakultäten: Theologie, Jura, Medizin und Philosophie.
Bis heute bilden sie mit Ausnahme von Medizin das Herz des Lehrangebots, doch die Hochschule wurde 1810 auf Geheiß von Napoleon Bonaparte aufgelöst.
Sie sollte eine französisch-bremische Universität ersetzen, die jedoch nie über das Planungsstadium hinauskam.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde dieses Thema wieder akut.
Bremen war einer der wichtigsten Umschlagplätze der Besatzungsmächte, weshalb viele Ausländer ständig in der Stadt waren.
Die Idee einer „Internationalen Universität Bremen“ wurde deshalb fast zwangsläufig geboren, nur um wieder verworfen zu werden.
Die Gründung der heutigen Hochschule erfolgte in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts und wurde von so großen Skandalen überschattet, dass die Grundsteinlegung scherzhaft unter dem Namen „Max und Moritz-Universität“ durchgeführt wurde.
Lange war die Uni die einzige Hochschule in der Stadt, doch 2001 wurde die privat getragene International Jacobs University in Bremen Nord gegründet.
Studienmöglichkeiten der Universität Bremen
Die Bremer Universität ist in zwölf Fachbereiche aufgeteilt, die den 18.500 Studierenden breite Studiumsmöglichkeiten und den etwa 2000 beschäftigten Wissenschaftlern vielfältige Forschungsmöglichkeiten bieten.
Studiengänge, wie Informatik, Jura oder Philosophie gehören zu dem Standardangebot der Hochschule.
Einzig Medizin kann man von den bekannten Studiengängen nicht in der Hansestadt an der Weser studieren. Zu besonderen Ehren kamen die Graduiertenschulen „Global Change in the Marine Realm“ und „Graduate School of Social Sciences“ sowie der Exzellenzcluster „MARUM – The Ocean in the Earth System“. Sie werden durch die Exzellenzinitiative der Bundesregierung und der Bundesländer gefördert.
Ein weiterer Vorzug der Bremer Universität ist der Wissenschaftspark. Rund um die Uni im Stadtteil Horn Lehe gibt es riesige Anlagen der Privatwirtschaft und zahlreiche mit der Universität verbundene Institute, die den Studierenden für Praktika und erste Berufserfahrungen offen stehen.
Der Höhepunkt des Parks ist sicherlich das Universum – eine Forschungseinrichtung, die wie das gängige Modell des Universums geformt ist.