Mel Gibson Filme: Was fasziniert an dem Filmstar?
Kontrovers, wie kaum ein zweiter Schauspieler - und trotzdem nach wie vor enorm populär. Der in Australien aufgewachsene Mel Gibson ist spätestens seit "The Passion of the Christ" einer der umstrittensten Hollywood-Stars.
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Kein Blatt vor dem Mund
Als Mel Gibson 1956 als sechstes von zehn Kindern in New York geboren wurde, hätte sich wohl niemand träumen lassen, dass aus ihm einer der erfolgreichsten Hollywood-Stars werden würde. Vor allem nicht, nachdem seine Familie 1968 nach Australien gezogen war, das mit Glanz und Glamour wenig gemeinsam hat. Und trotzdem: 1979 avancierte er dank seiner Mitwirkung in dem Kultfilm "Mad Max" quasi über Nacht zum Star, um den sich die großen Studios rissen. Bereits damals wurde Mel Gibsons Filmen ein nur schwer abzustreitender Hang zur unverblümten Gewaltdarstellung angelastet.
Karriere-Höhepunkt "Braveheart"
Über die Jahre hinweg erwies er sich als Publikumsliebling, der mit seinen ungestümen Art Männer wie Frauen gleichermaßen faszinierte. Da verwunderte es auch nicht, dass sich der Australier anschickte, den schottischen Nationhelden William Wallace höchstpersönlich zu verkörpern. Sein 1995 inszeniertes Epos "Braveheart" wurde nicht nur zu einem der kommerziell erfolgreichsten Filmen des Jahres, sondern heimste darüber hinaus fünf "Oscars" ein, daunter jene für den besten Film sowie die beste Regie. Zu Berühmtheit gelangte jene Szene, in der eine Gruppe Schotten vor einer Schlacht den britischen Soldaten ihre nackten Hinterteile präsentieren.
Umstrittener "The Passion of the Christ"
Noch umstrittener als "Braveheart" war freilich "The Passion of the Christ". Zwei Stunden lang grausamster Folterung des Sohn Gottes - das war nicht nur für viele gläubige Christen zu viel. Vor allem die negative Darstellung einiger Juden brachte dem Film und damit auch Mel Gibson den Vorwurf des Antisemitismus ein.
Private Eskapaden
Bei einer Verkehrskontrolle geriet der betrunkene Filmstar dermaßen in Rage, dass er mit antisemitischen Beleidigungen um sich warf. Seine öffentlich bekundete Reue konnte den erlittenen Imageschaden nur mühsam ausbessern. Schließlich hatte er zudem seine Ehefrau, mit der er sieben gemeinsame Kinder hat, mehrfach betrogen. Für den überzeugten Christen bedeutete dies weitere Kratzer an seinem Image und einen Karriereknick.
Unbeugsamer Mel Gibson
Sein Drama "Apocalypto" konnte an den Kinokassen mit einstigen Mel-Gibson-Hits nicht mithalten und seine schauspielerischen Einsätze wurden zunehmend seltener.
Dennoch halten ihm seine Fans die Treue und schätzen seine Ehrlichkeit und Offenheit. Denn während andere Stars ihre Probleme verschleiern oder tunlichst darauf bedacht sind, nur ja keine "falschen" Äußerungen von sich zu geben, blieb Gibson sich selbst treu und präsentiert sich abseits des Ruhms als Mensch mit all seinen Fehlern und Schwächen.