In the Mood von Glenn Miller - Entstehung, Geschichte und Big Band-Tipps
Der amerikanische Musiker Alton Glenn Miller (1904 – 944) galt zu seinen Lebzeiten als einer der bedeutendsten Vertreter des Jazz – besonders der Stilrichtung Blues. Sein geheimnisvoller Tod angeblich bei einem Flugzeugabsturz 1944 hat viel zur Legendenbildung beigetragen.
Schon früh musikalische Erfolge
Der aus Iowa stammende Musiker kam schon in seiner Universitätszeit mit der Musik in Verbindung. Früh entwickelte er sich zu einem bedeutenden Posaunisten und spielte bald in allen großen Orchestern seiner Zeit mit. Sein Stil wurde prägend für den Jazz der Dreißiger Jahre. Seit 1937 hatte er seine eigenen Musikgruppen, machte sich als Arrangeur einen Namen und nutzte das junge Medium Rundfunk, um überall in den USA bekannt zu werden. Besonders bemerkenswert ist, dass er die Klarinette in diese Art Musik einführte. Mit Stücken wie „In the Mood“ und „Moonlight Serenade“ wurde er ab 1939 über die USA hinaus bekannt, was sich auch finanziell auszahlte. Dabei hatte er nur die "Moonlight Serenade“ selbst komponiert. „In the Mood“ stammt von Joe Garland. Mit Benny Goodman stand er in heftiger Konkurrenz.
Bedeutender Arrangeur
1942 verließ Glenn Miller seine Band, um aus Patriotismus und erklärter Gegnerschaft zum Nationalsozialismus der Jazz-Band der Luftwaffe beizutreten. Hier entwickelte er mit dem tüchtigen Arrangeur Jarry Gray einen besonderen Stil, in dem die Streichergruppe integriert wurde. Sein Orchester spielte in London für die BBC in Sendungen für die Deutsche Wehrmacht. Das Orchester war als Non-Profit-Unternehmen organisiert, und alle Musiker waren am Erfolg beteiligt. Aber weil Glenn Miller eigenwillig war, verließen öfters tüchtige Musiker die Gruppe im Streit.
Legenden über den Tod
Nach der Invasion wurde das Orchester nach Frankreich verlegt. Bei einem Flug über den Ärmelkanal ist am 15. Dezember 1944 Glenn Miller ums Leben gekommen – angeblich im „friendly fire“ eigener Bomber, die infolge des dichten Nebels zum Notabwurf gezwungen waren. Das Wrack der zivilen Maschine mit dem berühmten Musiker ist aber nie gefunden worden. Für die RAF war dies eine höchst peinliche Geschichte, die prompt zur Legendenbildung geführt hat. Neben einer möglichen Vereisung der Tragflächen des betreffenden Flugzeuges ist als Todesursache Lungenkrebs vermutet worden. Die Glenn-Millier-Band bestand nur noch – geleitet von Jarry Gray – bis zum Dezember 1945. Viele Jahre lang sind aber bis noch in die Neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts Orchester unter diesem Namen durch Europa gezogen, wobei sie zuletzt regelrecht „tingelten“ und selbst in kleinen holsteinischen Städten spielten. Über den Musiker Glenn Miller ist bereits vor mehr als fünfzig Jahren ein damals viel beachteter Musik-Film in den USA gedreht worden.