Hammond Orgel: Der Testbericht mit Vor- und Nachteilen
Die legendäre Hammond Orgel steht stellvertretend für den Klang der sechziger Jahre. Peace, Love and Rock'n'Roll war das Motto einer sich befreienden Generation. Das elektrische Abnehmen klassischer Instrumente revolutionierte musikalische Möglichkeiten.
Der Klang der sechziger Jahre
Der Klang der Hammond Orgel ist vorwiegend in den sechziger Jahren bekannt geworden. Bands wie Deep Purple, The Who, Nick Cave oder Led Zeppelin verwendeten den elektromagnetischen Klang gezielt, um eine schwebende Atmosphäre zu schaffen. Auch wenn nicht jeder den Namen dieses Instrumentes kennt, gehört haben es die meisten schon einmal. Es handelt sich um eine Orgel, bei der die Tonerzeugung elektronisch und nicht ausschließlich mechanisch, wie bei Kirchenorgeln, passiert. Dieses Instrument hat der Erfinder Laurens Hammond in den dreißiger Jahren patentieren lassen. Anfangs wurden klassische Stücke mit dieser Orgel aufgeführt, bis die Rock- und Popmusik das Instrument für sich entdeckt hat.
Die Besonderheiten des Klangs
Das vielfältige Schallsignal dieses Instrumentes entstand mit der Zeit durch verschiedene Bautypen. So hat zum Beispiel die Band Grateful Dead den Einsatz einer Hammond b3 bevorzugt. Tony Banks, Organist von Genesis, mochte lieber den braven Klang einer Hammond Leslie 122. Diese klingt besonders sanft in Kombination mit dem Klang eines klassischen 80er-Jahre-Schlagzeuges und Synthesizern.
Heutzutage wird ein großer Teil der Populärmusik elektronisch generiert. Das Besondere an dem Klang dieser Orgel ist, dass sie bis heute nicht authentisch programmiert werden kann. Man hört den Sound noch immer in modernen Produktionen, allerdings wird zu diesem Zweck noch immer eine echte, elektromechanische Orgel verwendet.
Eine Besonderheit des unnachahmlichen Klanges ist die Anschlagdynamik der Tasten. Unter jeder Taste sind neun Schaltkontakte angebracht. Diese aktivieren beim Drücken einer Taste neun Töne, kurz versetzt, hintereinander. So erhält man bis heute einen einzigartigen, weichen und ziehenden Klang. Die Orgel besitzt neun Zugriegel, mit denen unterschiedliche Grundtöne, Oktaven und Obertöne eingestellt werden können.
Ein weiterer Grund für den speziellen Klang der Orgel ist, ein unbeabsichtigtes Überschneiden von Tönen. Weil der eingebaute Tonabnehmer nicht nur den gewollten Ton abnimmt, sondern auch eine benachbarte Fußlage, kommen besondere Dissonanzen zu Stande.
Elektronischer Klang, der sich bewährt
Ursprünglich sollte die Hammond Orgel als Ersatz für normale Orgeln fungieren und man könnte meinen, dass der einzige Nachteil dieses Instrument die Tatsache ist, dass der Erfinder seinem Anspruch nicht ganz gerecht werden konnte. Die Orgel konnte sich zwar schnell großer Beliebtheit erfreuen, allerdings in einer eigenen Verwendungsart. Da die Hammond im Vergleich zu großen Kirchenorgeln günstig war, bediente sich anfangs der Jazz dieses Instrumentes, später fand es auch Anklang im Reggae, Funk und Rock. Für die Verwendung als Ersatz für eine mechanische Orgel klingt die Hammondorgel einfach zu elektronisch.