Edelstahl schweißen: Auf was man achten sollte.
Zuerst einmal sollte man sich die Frage stellen „Was ist Stahl überhaupt?“. Als Stahl wird üblicherweise eine Legierung bezeichnet, deren markantes Kennzeichen ein besonders hoher Eisenanteil ist. In Abhängigkeit von den jeweils verwendeten Zusatzstoffen werden verschiedene Varianten wie zum Beispiel Edelstahl oder Chromstahl erzeugt. Derzeit kennen die in Europa üblichen Materialregister mehr als 2.300 verschiedene Legierungen für Stahl, die auch unterschiedliche Möglichkeiten der Bearbeitung beispielsweise beim Schweißen mit sich bringen.
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Die verschiedenen Kennzeichnungen von Edelstahl
Stahl mit der Deklaration 1.4301 zählt als der Pionier unter den nicht rostenden Stahlsorten. Er hat sich mit einem Anteil von rund einem Drittel an der gesamten Stahlproduktion zu den wichtigsten Stahlsorten entwickelt. Der 1.4301er Stahl gilt als säurebeständig und hält Temperaturen von bis zu 600 Grad Celsius aus. Dieser Stahl wird alternativ auch unter der Bezeichnung AISI 304 angeboten. Er ist für die Technik des Gasschweißens nicht geeignet, stattdessen sollten elektrisch basierte Technologien zum Einsatz kommen. Beim 1.4306er Stahl handelt es sich um eine Cr-Ni-Legierung, in der besonders wenig Kohlenstoff enthalten ist. Er eignet sich ebenfalls besser zum elektrischen Schweißen und bringt den Vorteil mit, dass er besonders einfach und hochwertig poliert werden kann. Die Temperaturresistenz wird in der DIN mit bis zu 500 Grad Celsius ausgewiesen. Am flexibelsten lässt sich der 1.4571er Stahl verarbeiten, der auch unter der Alternativbezeichnung AISI 316 Ti im Handel ist. Bei ihm können alle gängigen Schweißverfahren problemlos angewendet werden. Dieser Stahl kann gut poliert werden. Eine mechanische Bearbeitung ist nur mit besonders scharfen Präzisionswerkzeugen möglich. Die extrem hohe Korrosionsbeständigkeit dieses Stahls sorgt dafür, dass er bevorzugt im Apparatebau zum Einsatz kommt und auch zum Bau von U-Booten sowie in der pharmazeutischen Industrie sowie im Kraftwerksbau verwendet wird.
Die Sicherheit beim Schweißen von Edelstahl nicht vernachlässigen
Wer Edelstahl oder Chromstahl schweißen möchte, der sollte unbedingt die dafür geltenden Bestimmungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes einhalten. Sie beginnen mit einem Schutz für die Augen, der nicht nur davon ausgehende Hitze, sondern auch die Leuchtstärke der Schweißgeräte mit beachten sollte. Praktischerweise sind heute Schweißhelme zu bekommen, bei denen ein klappbares Visier gleich mit integriert ist. So benötigt man keine zusätzliche Schutzbrille, hat die Hände für eine präzise Arbeit frei und hat gleichzeitig einen guten Schutz für das gesamte Gesicht, der auch Funkenflug wirksam abwehrt. Er sollte sowohl beim Gasschweißen als auch beim Elektroschweißen genau wie die speziellen Schürzen und Handschuhe für Schweißer getragen werden.