Die Geschichte von Burda und ihren berühmten Schnittmustern
Schnittmuster waren es, die im Jahr 1952 aus einer Modezeitschrift den größten Modeverlag der Welt machten. Und natürlich die Frau, die auf die Idee kam dem Magazin die Schnittmusterbögen bei zulegen.
Aenne Burda
Die Gründerin von Burda Moden wurde 1909 als Anne Magdalena Lemminger in Offenburg geboren. Sie selber nannte sich später nur noch Aenne.
Nach ihrer mittleren Reife machte sie erst eine kaufmännische Lehre im Offenburger Elektrizitätswerk.
Im Zuge ihrer dortigen Tätigkeiten lernte sie den Buchdrucker Dr. Franz Burda kennen, den sie am 9. Juli 1931 heiratete. Das Paar bekam zwischen 1932 und 1940 drei Söhne.
Die Gründung von Burda Moden
Ihre eigene Verlagsgründung verdankt Aenne Burda eigentlich der Untreue ihres Ehemannes. Als dieser sie nämlich, unter anderem, mit seiner ehemaligen Sekretärin Elfriede Breuer betrog und auch deren Verlag „Elfi Moden“ finanziell unterstützte, verlangte Aenne anstelle einer Scheidung ebenfalls eine finanzielle Hilfe bei einem eigenen Projekt.
So kam es, dass sie im Jahr 1949 den heruntergekommenen Verlag von Elfriede Breuer inklusive der 48 Angestellten übernahm.
Ihre erste Zeitschrift kam auch sofort im ersten Jahr unter dem Namen „Favorit“ heraus. Ein Jahr später im Jahr 1950 änderte sie den Namen und die „Burda Moden“ erschienen mit einer Auflage von 100 000 Stück.
Schnittmusterbögen als Heftbeigabe
Was aus der Zeitschrift „Burda Moden“ den weltgrößten Modeverlag machte, war 1952 die Idee, jedem Exemplar einen Schnittmusterbogen, beilagen. Mit Hilfe dieser Bögen waren die Leserinnen in der Lage, sich die neusten im Heft gezeigten Kleider selber zu nähen. Schnittmusterbögen selber gab es zwar schon seit dem Jahr 1863, aber erst die Idee von Aenne Burda, mit diesen Bögen aktuelle und vor allem teure Mode in Heimarbeit für jeden erschwinglich zu machen, brachte ihnen den Durchbruch. Damit begann der Siegeszug von Burda, der auch vor den Grenzen nicht halt machte. Im Jahr 1987 war die Zeitschrift sogar das erste westliche Magazin, das in russischer Sprache in der UdSSR verkauft wurde. Und im Jahr 2005 erschien das Modeheft in 89 Ländern und wurde in 16 verschiedene Sprachen übersetzt.
Burda heute
1994 zog sich die Firmengründerin dann im Alter von 85 Jahren aus der Geschäftsleitung zurück und hinterließ ihren drei Söhnen den Verlag zu gleichen Teilen. In diesem Jahr hatte Burda Moden einen Umsatz von 172 Millionen DM. Hubert Burda, der seinen Brüdern Frieder und Franz ihre Anteile abkaufte, integrierte den Modeverlag Aenne Burda dann in die Hubert Burda Media.
Am 3. November 2005 stirbt Aenne Burda im Alter von 96 Jahren.