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Diabetischer Fuß: Behandlungsmöglichkeiten, Wissenswertes und Hilfsangebote

Pro Jahr entwickeln 2-6 % aller Diabetiker schlecht heilende und häufig chronische Wunden an den Füßen, die auf schlecht eingestellte Zuckerwerte, Durchblutungs- und Sensibilitätsstörungen zurückzuführen sind und hierzulande jährlich 40.000 Amputationen zur Folge haben. Durch rechtzeitig eingeleitete Maßnahmen, an denen Hausärzte, Diabetologen, Neurologen und Chirurgen beteiligt werden müssen, ließe sich die Zahl der Amputationen deutlich senken.

Wie entsteht ein diabetischer Fuß?

Das diabetische Fußsyndrom entsteht auf dem Boden von Nervenstörungen, der sog. Neuropathie, und arteriellen Durchblutungsstörungen. Diabetische Neuropathie Bei der Neuropathie kommt es zu einer reduzierten Wahrnehmung von Druck und Berührung sowie zu einer reduzierten Schmerzwahrnehmung im Bereich der Füße. Über Schmerzen in den Füssen oder Kribbeln in den Zehen wird ein Diabetiker kaum klagen, es spürt es nicht mehr. Schuhdruck oder auch kleinere Verletzungen werden nicht oder erst spät registriert. Die Neuropathie führt auch durch ein Nachlassen der Unterschenkel- und Fußmuskeln zur Ausbildung von Zehendeformitäten (Krallen- oder Hammerzehen), die das Tragen von Konfektionsschuhen drucktechnisch problematisch werden lässt, was der Diabetiker wegen der eingeschränkten Schmerzempfindung aber nicht wahrnimmt, so dass sehr schnell Druckstellen und chronische Wunden entstehen können. Arterielle Durchblutungsstörungen Zusätzlich kommt es insbesondere bei unzureichend behandeltem Diabetes im Laufe der Jahre zu arteriellen Durchblutungsstörungen, sowohl in den großen Gefäßen (Makroangiopathie) als auch in den winzigen Kapillaren (Mikroangiopathie). Die dadurch verursachten Beschwerden nimmt der Diabetiker infolge der Neuropathie ebenfalls kaum wahr, weshalb meist erst sehr spät ein Arzt aufgesucht wird. Das Dilemma wird durch die bei Diabetikern bekanntermaßen verzögerte Wundheilung komplettiert.

Behandlungsmöglichkeiten

Eine ursächliche Behandlung der Neuropathie ist schwierig und umfasst vor allem die konsequente Einstellung der Blutzuckerwerte und die Vermeidung weiterer neurotoxischer Substanzen (Alkohol). Die wichtigsten Maßnahmen sind eine konsequente Druckentlastung, Vermeidung von Verletzungen, geeignetes Schuhwerk und professionelle Fußpflege. Die Behandlung von Durchblutungsstörungen beinhaltet den Nikotinverzicht sowie die medikamentöse Behandlung der häufig vorliegenden Fettstoffwechselstörungen und einer Bluthochdruckerkrankung sowie die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten. Die Makroangiopathie lässt sich mittels Ultraschalluntersuchungen und einer speziellen Kernspintomographie abklären. Liegen hochgradige Gefäßverengungen vor, müssen diese beim Diabetiker meist mit Gefäß-Bypässen umgangen werden. Wundbehandlung mit System Liegen bereits chronische Wunden vor, ist der erste Schritt einer strukturierten Behandlung eine konsequente Wundreinigung, bei der abgestorbenes Gewebe entfernt werden muss. Hierzu ist meist ein operatives Vorgehen erforderlich. Zur Wundversorgung mit Verbandsmaterial stellt die Industrie eine Vielzahl von Materialien zur Verfügung. Grundprinzip ist die Versorgung mit feuchten Wundauflagen, die entweder Wundflüssigkeit aufnehmen oder aber aktiv die Wundheilung durch Neubildung von Gewebe fördern. Zum definitiven Wundverschluss kommen nicht selten plastisch-rekonstruktive Maßnahmen in Betracht, bei der plastische Chirurgen wahre Wunder vollbringen können.

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