Anwälte in Hamburg - Erfahrungsberichte und Wissenswertes
In Hamburg gibt es einige Zehntausend Rechtsanwälte. Wesentlich, dass an der Elbe altem Herkommen gemäß das Notariat von dem „normalen“ Anwaltsberuf getrennt ist. Das macht das Überleben eines einzelnen Anwalts schwer.
/wedata%2F0030819%2F2011-07%2FAuf-den-Spuren-einer-mutigen-Frau.jpg)
Einzelne Anwäle finden mühsam ihr Auskommen
In Hamburg gibt es viele sehr große Kanzleien – zum Teil in überörtlicher Sozietät – mit sehr vielen – oft spezialisierten – Rechntsanwälten und weiteren juristischen Mitarbeitern.Die große Masse der Anwälte aber sucht als „Einzelkämpfer“ meist recht mühsam sein Brot. Zwar hat der Gesetzgeber in den letzten Jahren das Gebührenrecht neu gefasst und so das Einkommen der Rechtsamwälte verbessert- In einem gewissen Umfange sind auch Honorarvereinbarungen zugelassen worden. In der Vergangenheit sicherten sich die Rechtsanwälte ihr Einkommen vor allem durch das Notariat. Die Zeiten sind ganz allgemein eh vorbei, und in Hamburg hat es diese Möglichkeit seit jeher nicht gegeben. Generell profitieren Rechtsanwälte davon, dass die Deutschen als prozesssüchtig gelten. In keinem westlichen Industrieland gibt es mehr Richter gemessen auf die Einwohnerzahl wie in Deutschland. Und angesichts der laufenden Gesetzesänderungen finden sich selbst Fachleute häufig kaum mehr zurecht.
Spezialiserungen schießen ins Krauft
Speziell für Hamburg gilt, dass es kaum einen Wechselfall des Lebens gibt, für den sich nicht irgendein Anwalt als spezialisiert hält. Allerdings darf sich ein Rechtsanwalt nur für eine beschränkte Zahl von Rechtsgebieten – wie Familien-, Steuer- oder Sozialrecht – als Fachanwalt bezeichnen. Dann muss er der Rechtsanwaltskammer Spezialkenntnisse nachweisen und bekommt die Erlebnis, sich als „Fachanwalt für….“ Zu bezeichnen. Spezialkenntnisse zu benennen, ist dagegen nicht beschränkt. Wenn er diese nicht hat, wird es der Klient schon merken und kann sich bei der Anwaltskammer beschweren. Generell gilt, dass zunehmend Rechtsanwälte versuchen, sich eine Nebenbeschäftigung bei Verbraucherschutzorganisationen oder ähnlichen Verbänden zu suchen. Dafür bedarf er der Genehmigung der Anwaltskammer. Dagegen können Anwälte jederzeit eine abhängige Beschäftigung bei Verbänden und Vereinen eingehen.
Wie finde ich einen Anwalt?
Rechtsanwalt kann in Hamburg wie überall jeder Jurist nach Ablegung der Zweiten juristischen Staatsprüfung werden. Er muss von der Rechtsanwaltskammer der Form nach zugelassen werden. Wenn der Antragsteller unbescholten ist, ist dies eine Formsache. Da heute Rechtsanwälte im Zeitalter der elektronischen Datenverarbeitung keine Mitarbeiter mehr benötigen und es ausreichend spezialisierte Software gibt, kann ein junger Anwalt durchaus von seiner Wohnung aus arbeiten. Die Zulassung berechtigt ihn, vor jedem Amts- und Landgericht in Deutschland aufzutreten. Nur für die Oberlandesgerichte und die Bundesgerichte bedarf es einer besonderer Zulassung. Wer für einen Rechtsstreit Anwälte suchen will, findet im Internet eine Fülle von Spezialseiten. Die bekannteste ist der „Anwaltssuchdienst“. Über die Qualität sagt die Benenung gar nichts. Besser ist dran, wem über seine Rechtsschutzversicherung oder die Berufsvertretung ein Anwalt des Vertrauens benannt wird. Aber auch hier gilt das plattdeutsche Sprichwort: „ Das wollen wir schon kriegen, sagte der Advokat. Da meinte er das Geld“