Weine aus Italien: So gut wie ihr Ruf?
In vielen Teilen Italiens wird seit mehr als 4000 Jahren Wein angebaut und gekeltert. Jedes Weingebiete Italiens erzeugt, begünstigt durch seine besondere Lage, Klima und Boden einen speziellen Wein, der weit über die Grenzen bekannt ist. Die vielen Weingebiete und Weine Italiens lassen keine allgemeingültige Aussage über die Qualität italienischer Weine zu. Dennoch soll hier der Versuch unternommen werden, eine Aussage zu italienischen Weinen zu treffen.
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Bekannte Weinbaugebiete Italiens
Klingende Namen, wie Präsente, Venetien, Umbrien, Toskana, Südtirol, Sizilien, Sardinien, Piemont, Molise, Marken, Lombardei, Latium, Kampanien, Kalabrien, Friaul, Emilia-Romagna, Basilikata, Apulien und Abruzzen bezeichnen die Weinanbaugebiete Italiens. Alle Gebiete wurden durch die in der Mitte des 19.Jahrhunderts über London eingeschleppte Reblaus stark in Mitleidenschaft gezogen und viele Winzer in den europäischen Ländern, so auch in Italien, haben sich von dieser Katastrophe nur schwer erholt. Da war es gut, dass besonders auf Sizilien der Wein aus autochthonen (einheimischen) Reben, die sich in Jahrhunderten an die klimatischen Gegebenheiten der Insel angepasst hatten, bepflanzt war. Diesen Reben konnte die Reblaus nicht schaden. Nach einer Zeit, in der auf Sizilien nur Tafeltrauben und durchschnittliche Fass-Weine produziert worden sind, werden heute auf den Böden vulkanischen Ursprungs hervorragende Weine angebaut und gekeltert. Aus den einheimischen Weißweinreben Catarratto und Grillo und aus den Rotweinreben Nerello und Nero d'Avola entstehen heute teilweise Spitzenweine. Ganz anders in der Weinregion Apulien. Ein grosse Anteil der Reben wurden von der Reblaus vernichtet. Die Weinberge wurden zwar wieder bepflanzt, aber an die Qualität vor der Katastrophe konnte nicht wieder angeknüpft werden. Dennoch haben einige Winzer weiter auf Qualität gesetzt und mit den neuen Weinen experimentiert. Zum Beispiel keltert das klimatisch begünstigte Castell del Monte aus den Reben Pinot Nero, Aglianico, Sangiovese, Malbec und Uva di Troia sehr gute Qualitätsweine. Die Reben erhalten von dem, für das Gebiet bekannte roten Boden mit seinem kalkhaltigen Untergrund, ein wunderbares Aroma. Weine aus Apulien spielen heute auf dem internationalen Weinparkett in vorderster Reihe mit.
Wein aus Italien – Weine für Genießer
Für kein Weinbaugebiet der Welt kann man eine allgemeingültige Aussage treffen. Immer müssen Rebe, Böden, Klima und Winzer eine Einheit bilden, um perfekte Weine zu erzeugen. Heute haben viele italienische Winzer die Zeichen der Zeit erkannt und produzieren sehr gute Bio Weine. Aus den alkoholhaltigen, vergorenen Pressrückständen, dem Trester, wird in vielen Weingütern sehr guter Grappa destilliert. Mit der Produktion von Grappa können die Winzer ihr Einkommen verbessern. Durch Filme sind besonders die Frauen auf den italienischen Perlwein aufmerksam gemacht worden. Als Product-Placement war der Prosecco in einigen "Mädchenfilmen" gut platziert, seitdem kann sich der italienische Schaumwein Frizzante (international Prosecco) sehr gut am Markt platzieren. Schlussfolgernd kann festgestellt werden, italienische Weine können durchaus so gut wie ihr Ruf sein.