Ratgeber: Wein kaufen - Tipps für den Nicht-Wein-Kenner
Wer kennt das nicht? Man ist in einem Restaurant, einem gegenüber sitzt eine attraktive Frau, vor der man auf keinen Fall eine schlechte Figur machen will und hinter einem steht ein Ober, der mit hochnäsiger Mine auf die Weinbestellung wartet. Jetzt nur keinen Fehler machen, aber wie?
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Was macht einen echten Weinkenner aus?
Man darf nicht einmal im Entferntesten daran denken, zu einem echten Weinkenner zu werden, wenn man sich nicht mindestens seit seinem 16. Lebensjahr mit dem Thema befasst hat. Eine Übertreibung? Sicherlich nicht, denn es gibt nur über Deutsche Weine ein 3,3 kg schweres und 700 Seiten dickes Buch, von den ebenfalls uferlosen Mengen an italienischen oder französischen Weinen ganz zu schweigen. Bei diesen Zahlen überkommt einen die leise Ahnung, dass "gute Weine" ein relativer Begriff ist." Weinkenner" ist ein Beruf, für den man Talent und eine lange Ausbildung braucht. Beides haben wir nicht, also müssen wir zu guten Hochstaplern werden. Mit ein paar grundlegenden Rahmenkenntnissen ist das gar nicht so schwer!
Wie werde ich zu einem Hochstapler-Weinkenner?
Das Wichtigste, was Sie wissen müssen ist, dass es Rotweine, Weißweine, Perlweine und Dessertweine gibt. Das Zweitwichtigste, was Sie wissen müssen ist, dass all diese verschiedenen Weinsorten zu verschiedenen Gerichten passen. Wenn Sie zu einem Fischgericht Rotwein bestellen, haben Sie sich schon als totalen Loser geoutet: Das passt nicht, wird Ihnen der vorwurfsvolle Blick des Obers sagen und er wird Sie mit weniger Hochachtung als vorher behandeln. Wenn Sie dagegen fachmännisch mit dem Kopf wackeln und in sich hinein murmeln:"Ja da passt ja nur ein Weißer", und wenn sie dann noch sagen:"Fisch im Sud, bringen Sie mir ja keinen schweren Weißwein", dann wird der Ober hochachtungsvoll davon wedeln und das Passende selber aussuchen.
Weisswein oder Rotwein? Welche Weine passen zu welchem Gericht?
Rotes Fleisch in dunklen Saucen: kräftige Rotweine, im Eichenfass gereift, wie z. B. Pino Noir.
Kalbfleisch, Huhn in dunklen Saucen, Schweinefleisch, Würste: leichte fruchtige Rotweine, z.B. Blauburgunder
Fisch in heller Sauce: kräftige Weißweine oder frische spritzige Weißweine
Fisch im Sud (Forelle Blau): feine delikate Weißweine
Braten, Grillgut: gehaltvolle, kräftige Rotweine
Rind, Kalb und Huhn im Sud: leichte fruchtige Rotweine
Gemüsegerichte:Weißweine wie Riesling und Silvaner
Käsegerichte immer mit Weißwein
Kalte Wurst- und Fleischplatten. rote Landweine
Aperitif: Perlweine
Nachtisch: süße Weine, weiß oder rot
Die ultimativen Tipps
Haben Sie die oben stehende Liste verinnerlicht, ist der Rest gar nicht mehr so schwer. Der Zaubersatz lautet. "Da passt ja nur ein ... dazu! Was haben Sie denn da?" Der Ober wird Ihnen das passende Stichwort geben und sie müssen nur noch bedeutungsvoll beim Probieren des Weins nicken. Für den Weinkauf in einem Weinshop oder Weindepot gilt dann ein ähnliches Verhaltensritual. "Ich brauche für ... einen ..." und der Verkäufer wird ihnen alles andere abnehmen. Und das Allerbeste an diesem System ist: Mit der Zeit wird man zu einem echten Weinkenner! Prost!