Vaterschaftstest aus der Apotheke - wie sicher ist er?
Lesen Sie in diesem Artikel, wie ein Vaterschaftstest durchgeführt wird und ob auch der aus der Apotheke "um die Ecke" sicher ist.
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Ein Kuckuckskind?
Sieht es mir ähnlich? Warum hat es blaue Augen, wenn meine doch braun sind? Und die Haare! Rabenschwarz, aber ich bin doch eher blond! Außerdem ist der Teint viel zu hell. Mein bester Freund hat mir auch schon gesagt, er habe gehört, dass meine Freundin nicht gerade eine Frau der treuen Sorte ist. Viele frischgebackene Väter stellen sich wohl insgeheim die Frage, ob das Kind wirklich von ihnen ist, gerade dann, wenn das Kind wirklich kaum Ähnlichkeit mit seinem Vater hat. Gene spielen den Eltern häufig einen Streich. Es kann durchaus sein, dass beide Eltern hellhäutig und blond sind, das Baby dagegen dunklere Haut und dunkle Haare hat. Denn auch Gene der Großeltern bzw. der gesamten Familie können an das Baby weitergegeben worden sein.
Der Vaterschaftstest aus der Apotheke - bringt er 100 %ige Sicherheit?
Zunächst einmal gibt es zwei Möglichkeiten, sich durch einen Vaterschaftstest Klarheit zu schaffen. In den Apotheken - sowohl online als auch vor Ort - werden die Testsets allein und auch mit gleichzeitiger Analyse verkauft - natürlich mit enormem Preisunterschied. Kostet das Testset für drei Personen etwa 20 Euro, schlägt die Analyse mit mehreren hundert Euro zu Buche. Die Pakete enthalten Probensets für Vater, Mutter und Kind oder auch nur für Vater und Kind (2- oder 3-Personen-Sets). Sind die Proben (meist Speichelproben) entnommen, fügt man das Set zusammen und sendet es zur DNA-Analyse an das Labor. Dabei ist das Verfahren genau so sicher wie ein gerichtlicher Vaterschaftstest. Der Unterschied besteht darin, dass die Vaterschaftstests aus der Apotheke nicht gerichtsverwertbar sind. Hierfür müssten die Proben vor Zeugen genommen und die Personen per Ausweisvorlage identifiziert werden, damit die Proben tatsächlich zugeordnet werden können. Jugendämter beteiligen sich im Übrigen nicht an den Kosten für den Test; auch dann nicht, wenn die Unterhaltsfrage geklärt werden muss. Ein kostenloser Vaterschaftstest ist wahrscheinlich nur in einer Talkshow am Mittag möglich. Die Vaterschaftswahrscheinlichkeit und somit Sicherheit beträgt in allen Fällen 99,99 Prozent. Bei der Wahl des durchführenden Labors empfiehlt es sich, vorab einige Meinungen und Testberichte zu lesen. In den meisten Fällen finden sich "zweifelnde Väter" in Internetforen, die von ihren Erfahrungen mit verschiedenen Laboren berichten. Auch ein Preisvergleich unterschiedlicher Labore im Internet lohnt sich häufig. Die Preise der Tests variieren zwischen 100 und 700 Euro.