Leben ohne dich - Wie man richtige Liebesbriefe schreibt
Eigentlich möchte man ja meinen, dass Liebesbriefe im Zeitalter von SMS- und E-Mail-Kommunikation ein überflüssiges, wenn nicht peinliches Relikt sind. Weit gefehlt, denn der richtige "Swing" in einem persönlichen Liebesbrief, gepaart mit Witz, Ehrlichkeit und Gefühl, ist mehr als je zuvor ein Zeichen echter Liebe!
Ehrliche Gefühle
Ein guter Liebesbrief muss nicht unbedingt ein perfekter Liebesbrief sein. Jeder, der schon einmal einen Liebesbrief bekommen hat, wird bestätigen: Die echten Gefühle hinter möglicherweise unbeholfenen Worten fühlt jeder, da kann man/frau nicht tricksen.
Die erste Regel ist also: Steht ehrlich zu euren Gefühlen und auch zu euch selber. Wenn ihr keine geborenen"Dichter" seid, Probleme mit der Rechtschreibung habt und überhaupt Mühe habt, eure Gefühle auszudrücken, kann man das auf selbstironische Weise durchaus thematisieren ("Wenn ich nur gut schreiben könnte, wäre das hier der romantischste Liebesbrief der Welt. Leider kann ich nur hoffen, dass mein guter Wille für Dich ausreicht!") Witz kommt meist besser an als verunglückter Liebesschmalz!
Deswegen lautet die zweite Regel: Übertriebener Liebesschmalz ist tabu! Man kann es ja verstehen, man ist verliebt und man möchte unbedingt und absolut diesen einen Menschen beeindrucken und für sich gewinnen. Man sollte sich immer klar machen, dass niemand das Recht auf einen anderen Menschen hat. Vielleicht hat man Glück und der/die Angebetete ist nicht abgeneigt, auf einen Flirt einzugehen, oder aber eben nicht. Das ist nicht schön, aber auch keine Katastrophe. Besonders alle Aussagen, die mit "ohne Dich" verbunden sind, können spontanen Widerstand erregen. "Ein Leben ohne Dich ist sinnlos", lässt bei Männern sowieso aber auch bei Frauen die Alarmglocken klingeln: Da ist möglicherweise ein unselbstständiger Klammeraffe hinter einem her! "Oh nein, alles nur das nicht! "Jeder Tag ohne Dich ist ein verlorener Tag" weist ebenfalls auf ein gefühlsmäßig ziemlich unausgeglichenes Wesen hin: "Wahrscheinlich ruft der/die mich jeden Tag an und will unentwegt um mich rumwuseln. Liebesknast brauch' ich nicht!"
Was zeichnet den echten Liebesbrief aus?
Geht ehrlich mit euch ins Gericht? Seid ihr dick? Seid ihr keine Schönheiten? Habt ihr nur ein klappriges Fahrrad anstelle eines schicken Autos? Traumjob auch noch nicht angekommen? Noch sichtbar angeschlagen von einer nicht gerade ruhmreich verlaufenen Liebesgeschichte? Leugnen nutzt nichts, denn die Wahrheit kommt - gerade in Beziehungen - immer an den Tag. Hier ist immer Witz und Selbstironie gefragt. Aber auch seine positiven Seiten kann man durchaus unauffällig in den Liebesbrief einflechten: Eigenschaften wie Improvisationstalent, Charme, Liebenswürdigkeit und Optimismus zählen am Ende sowieso mehr als der manchmal täuschende erste Eindruck. Das kann man ruhig mit Selbstbewusstsein mit in den Ring schmeißen.
Komplimente machen will auch gekonnt sein. Es gelten dieselben Regeln. Nicht übertreiben und immer schön locker bleiben. Am Ende entscheidet doch immer das Leben selber, ob es eine wahre Liebesgeschichte wird oder nicht!