IPL-Technologie: Was verbirgt sich dahinter und wie funktioniert es?
Für viele Frauen stellt eine übermäßige Behaarung - vor allem im Gesicht - nicht nur ein kosmetisches, sondern auch psychosoziales Problem dar. Um die unerwünschten Haare zu entfernen, gibt es verschiedene Methoden, u.a. mit der IPL-Technologie, bei der es sich um eine Photoepilation handelt, d.h. eine Haarentfernung mit einem bestimmten Lichtsystem.
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Was bedeutet IPL-Technologie?
IPL steht für „intensive pulsed light“, gleichbedeutend mit „intensiv gepulstes Licht“, und ist ein Epilationsverfahren, bei dem mittels einer computergesteuerten Xenon-Lampe (IPL-Blitzlampe) hochenergetisches Licht erzeugt wird. Dieses Licht wird vom dunklen Pigment im Haarfollikel, dem sog. Melanin, absorbiert. Dabei wird durch die Lichtenergie der Haarfollikel auf ca. 70 Grad erhitzt, was zu einem Verkochen der Proteine führt ohne das Umgebungsgewebe zu schädigen. Dadurch verlieren die Haare ihren Halt und fallen nach einigen Tagen aus. Der gewünschte Effekt tritt also nicht sofort ein. Günstig erweist sich bei der IPL-Technologie die große Behandlungsfläche von max. 5 Quadratzentimeter.
Mehrere Behandlungssitzungen erforderlich
Unsere Haare durchlaufen vier verschiedene Zyklen: Anagenphase = Wachstumsphase, Katagenphase = Abbauphase, Exogenphase = Haarausfall und Telogenphase = Ruhephase. Während der Behandlung mit der IPL-Technologie werden nur Haarfollikel verödet, die sich in der Anagenphase befinden, was durchschnittlich bei 20 - 30 % der Haare der Fall ist. Die restlichen Haare befinden sich meist in der Ruhephase und ihre Follikel können nicht wie vorbeschrieben geschädigt werden, so dass es nicht zum gewünschten Haarausfall kommt. Es sind daher immer mehrere Behandlungssitzungen erforderlich, damit eine dauerhafte Haarentfernung erreicht wird.
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung mit der IPL-Technologie
Die Epilation ist an die Pigmentabsorption im Haarfollikel gebunden. Das bedeutet, dass nur pigmentierte, also dunkle Haare behandelt werden können. Für weiße, graue, rote und hellblonde Haare und "Babyflaum" ist das Verfahren ungeeignet. Bei dunklen Hauttypen kann es wegen des hohen Pigmentgehalts der Haut durch die Lichtabsorption zur Verbrennungen oder Entfärbungen der Haut kommen. Um diese Hautschäden zu verhindern, muss die Lichtenergie herabgesetzt werden, was wiederum den Epilationserfolg schmälert.
Kontraindikationen und Nebenwirkungen
Die Anwendung der IPL-Technologie setzt einen gewissen Grad an Erfahrung voraus, ist dann aber bei korrekter Anwendung ein sichere und unschädliche Methode. Allerdings gibt es Kontraindikationen: Einnahme von lichtsensibilisierenden Medikamenten (z.B. Antibiotika), Neigung zur Sonnenallergie, Schwangerschaft, Pigmentstörungen, Schuppenflechte, gleichzeitig bestehender Hautkrebs, Diabetes, Infektionserkrankungen, Epilepsie und Herzschrittmacher. Bei der Behandlung sollten folgende Hautareale ausgespart werden: Wunden, Tätowierungen, Ekzeme und dunkle Muttermale. Nebenwirkungen Nebenwirkungen wie Blasen, Krusten und Pigmentstörungen sind bei korrekter Durchführung selten. In letzter Zeit wurde gehäuft über eine „paradoxe Reaktion“ nach einer Photoepilation berichtet. Hierunter versteht man eine Induktion feiner Haare im Behandlungsgebiet sowie in den angrenzenden Zonen. Betroffen sind überwiegend Personen mit dunklem, mediterranem Haut- und Haartyp. Größte Vorsicht ist bei Behandlungen nahe der Augen erforderlich, z.B. bei der Augenbrauenkorrektur. Um irreparable Augenschäden zu vermeiden, muss eine sichere Abdeckung mit Augenschalen erfolgen.