Afrikanische Masken - Symbolik und Geschichte
Kunst aus Afrika ist seit langem Gegenstand der Forschung. Und afrikanische Masken werden – für teures Geld –gesammelt.
Wissen über afrikanische Kunst beschränkt
Die afrikanische Kunst gibt es natürlich nicht. Die verschiedenen Ethnien Schwarzafrika haben im Laufe der Jahrhunderte vielfältige Formen des künstlerischen Ausdrucks entwickele Aber ältere Beispiele gibt es kaum. Bäuerliche Gesellschaften bringen kaum große Künstler hervor. Was an Holzskulpturen geschaffen worden ist, fiel dem Klima und Termitenfraß zum Opfer. Erst mit der Kolonisation Schwarzafrikas gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde in Europa geschätzt, was dort einheimische Künstler zu Stande brachten. Es wurde gesammelt, aber diese Sammlungen sind durchweg nicht älter als 150 Jahre. Vor allem die Klassische Moderne hat den Mitbürgern gelehrt, dass hier echte Kunst geschaffen worden ist. Dämmerhafte Bezeichnungen wie „art nègre“ dürfen darüber nicht hinweg täuschen.
Bedeutung von Masken und Figuren geheimnisvoll
Afrikanische Kunst ist von Riten und Überlieferungen bestimmt. Masken und Skulpturen dienen nicht zuletzt der Beschwörung böser Geister und der Erinnerung an die Ahnen. Die meisten Arbeit4en dienten ursprünglich dem Schutz vor bösen Geistern oder Krankheiten. Viele Masken wurden in Layufe des Jahres bei den traditionellen Festen getragen. Neben den Masken gab es Kopfaufsätze, Stäbe und Stabaufsätze. Bedeutsam waren Ahnenfiguren, Reliquiare und Fetische. Als Europäer erstmals Masken begegneten, sind sie diesen Ausdruckformen mit ihren eigenen Vorstellungen und Vorurteilen entgegen getreten. Das hat zum Teil zu grotesken Fehleinschätzungen erführt. Da die einheimischen Führungsschichten es geflissentlich unterlassen haben, die Kolonialherren über die Bedeutungen dieser Masken zu unterrichten, sind wirkliche Kenntnisse darüber auch heute rar. Sicher ist, dass diese Masken sowohl der Abschreckung dienten wie dem Herausheben von Geheimnisträgern. Die Symbolik ist bis heute schwer nachzuvollziehen. Der magische Kern erschließt sich dem Außenstehenden kaum. Hinzu kommt, dass Form, Technik und Material dieser Kunst in den verschiedenen Kulturen Schwarzafrika höchst unterschiedlich waren und sind. Das Verständnis für diese Kunst und die Annäherung daran sind bis heute sehr problematisch.
Völkerkunde ist in verruf gerten
Hinzu kommt, dass die Wissenschaft der Völkerkunde in den letzten Jahrzehnten einen fahlen Beigeschmack bekommen hat. Völkerkundesammlungen oder –museen sind entweder aufgelöst worden, wie in Lübeck oder ringen schwer um ihre Anerkennung, wie die Beispiele Hamburg und Bremen zeigen. Mit Neugestaltungen und Wechselausstellungen versucht diese Wissenschaft, so ihrem einstigen Glanz zurückzugewinnen. Da muss die Öffentlichkeitsarbeit schwer nachholen.