XSL FO - Einsteigertutorial
Jeder Webseitendesigner oder der Schriftsteller, der seine Arbeiten veröffentlicht, kennt das Problem: Das Layout, das man auf dem eigenen Bildschirm mühevoll erstellt hat um einen bestimmten Effekt zu vermitteln, sieht auf einem anderen Bildschirm oder ausgedruckt nicht mehr aus wie es sollte. Mit XSL FO gehört dieses Problem der Vergangenheit an.
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Was ist XSL FO überhaupt?
XSL FO steht für Extensible Stylesheet Language – Formatting Objects, eine XML-Anwendung, die genau beschreibt, wie Texte, Bilder oder andere Elemente auf einer bestimmten Seite angeordnet sein sollen. Die Einsatzgebiete für dieses Verfahren sind dabei sehr breit. Sie reichen nicht nur von einfachen Bildschirmdarstellungen des Dokuments, sondern hin bis zum professionellen Druck auf Papier. Aber auch für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen bietet sich XSL FO an, da mit entsprechenden Programmen der Inhalt des Dokuments durch einen Sprachsynthesizer wiedergegeben werden kann.
Was XSL-FO von anderen Textverarbeitungsprogrammen unterscheidet
Man merkt XSL FO seine Ursprünge für den professionellen Druck deutlich an, schließlich ist dieses Verfahren der Programmierung sehr viel ähnlicher als den üblichen Textverarbeitungsprogrammen. Im Gegensatz zu Anwendungen wie Microsoft Word oder Pages von Apple beruht XSL FO nicht auf dem Grundsatz "what you see is what you get", bei der der Anwender bereits während des Schreibens das Layout und Design bestimmt. Vielmehr ähnelt XSL FO der Anwendung Latex. Der Schreiber bestimmt anhand der - nur auf den ersten Blick kryptisch anmutender - Befehle das Aussehen des späteren Textes. Dabei stehen zahlreiche Commands zur Verfügung, um das Design und Layout nach seinen Wünschen zu gestalten: Es können die Höhe und Breite der Seite, deren Anzahl und auch Nummerierungen festgelegt werden. Auch Überschriften, Absätze, Listen oder Tabellen lassen sich genau bestimmen wie sie später dargestellt werden sollen. Dieses Dokument mit dem eigentlichem Text und einer Vielzahl an Befehlen zur Formatierung muss aber noch zu einem fertigen, für das menschliche Auge angenehm lesbaren Text transformiert werden. Während bei Word und Pages dieser Arbeitsschritt im jeweiligen Programm bereits integriert ist und beim Erstellen des Textes erfolgt, bedarf es bei XLS einer eigenständigen Textgenerierung mittels eines separaten Programms.
Von der Datei zum Text-Dokument: Das FO-Processing
Der Weg von der XML-Datei zum lesbaren Dokument führt über den FO-Prozess, bei dem die Layout-Befehle in ihr geplantes Aussehen umgesetzt werden und so ein reines Textdokument erstellt wird. Sehr beliebt und weit verbreitet ist dabei das JAVA-Programm FOP der Apache Software Foundation. Es unterstützt verschiedene Ausgabeformate wie PDF, ASCII-TXT oder auch gleich den direkten Ausdruck an einen angeschlossenen Drucker.