Stimmbänder trainieren, Atmen lernen usw.: Tipps und Tricks für diejenigen, die Gesangsunterricht nehmen möchten
Wenn das Singen in der Dusche die Mitbewohner zur Weißglut treibt oder wenn jemand schon lange still und heimlich davon träumt, die Bühnen dieser Welt zu rocken – dann und in vielen weiteren Fällen könnte es an der Zeit sein, sich mit dem Thema Gesangsunterricht und Stimmbildung zu befassen.
Gesangsunterricht, Chor und Autodidaktik
Doch bei Preisen von meist vierzig Euro aufwärts für Gesangsstunden stellt sich ohne Zweifel für viele Lernwillige die Frage, ob es nicht auch Wege gibt, sich kostengünstiger mit der Thematik auseinanderzusetzen. Eine Möglichkeit für chronisch Klamme und Sparfüchse ist z.B., erst einmal einem guten Chor beizutreten, bei dem darauf geachtet wird, dass auch Stimmbildung betrieben wird. Eine andere besteht darin, für sich zu Hause regelmäßige Gesangs- und Atemübungen durchzuführen und dies dann mit gelegentlichen Gesangsstunden beim Profi zu ergänzen.
Die Bedeutung des Atems für den Gesang und konkrete Atemübung
Das Atmen ist eine natürliche Funktion, und es ist die Erste, die der Mensch beim Eintritt ins Leben benötigt und gleichermaßen diejenige, die von da an bis zur Sterbeminute unaufhörlich das Leben des Einzelnen bedingt.Wieso ist also bei etwas so Natürlichem und Automatischen das Erlernen einer Technik notwendig?
Unser modernes Leben bringt eine Menge schwieriger Bedingungen für unsere Atmung mit sich: Staub, verschmutzte Luft, Gestank, aber auch Stress und Angst lassen vielen wortwörtlich den Atem stocken. Um diesen Reaktionen auf die alltäglichen Belastungen des Lebens entgegenzuwirken, ist die bewusste Anwendung von Entspannung und Ruhe vonnöten.
Ein besonders wichtiges Schlagwort in diesem Zusammenhang ist die Bauchatmung. Um diese zu schulen, ist es ratsam, täglich Atemübungen durchzuführen, bei denen bewusst der Weg des Atems mitverfolgt und die Aufmerksamkeit voll darauf fokussiert wird : Wie sich beim Einatmen die Bauchdecke hebt und beim Ausatmen wieder senkt. Hierzu kann man z.B. die
Hand auf den Bauch legen und dabei darauf achten, wirklich in den Bauch zu atmen, und nicht in die Brust (wie es z.B. oft passiert, wenn man sich verkrampft).
Konkrete Gesangsübung
Wer schon einmal damit anfangen möchte, zuhause seine Stimmbänder zu trainieren, dem sei folgende Übung empfohlen:
Der erste Schritt besteht darin, ganz leise ein "mmmm" zu summen - dies spürt man deutlich im Kopf bzw. zum Teil auch ganz oben an der Schädeldecke. Von dort geht es aus, und von dort aus kann es mehr und mehr nach unten in den Körper ausgeweitet werden.
Nun wird ruhig ein -und ausgeatmet, nach einer Weile setzt man leicht auf dem Ausatmen das "mmmmmmm" an. Einatmen, dann wieder leicht in ein "mmmm" gehen. Dann wird der Laut von oben nach unten in den Körper ausgeweitet und in einer ausgeglichenen Resonanz von Kopf bis Fuß gehalten. Wer mag, kann danach noch eine wie folgt konzipierte Reihe bilden: "mmmmmwwwUUUUOOOaaaeeeiii".