Festplatte defragmentieren: Wofür ist das gut?
Immer wieder hört man den Tipp, dass man die Festplatte defragmentieren soll. Das soll angeblich mehr Leistung bringen. Was eine Defragmentierung ist, wer sie braucht und wann man man es lieber lassen sollte, zeigt der Artikel.
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Was bedeutet Defagmentierten?
Die Festplatte im PC ist stetigen Veränderungen unterworfen. Mal werden Programme installiert, dann wieder deinstalliert. Downloads werden auf die HDD gespeichert und wieder gelöscht. Doch die wenigsten Dateien sind gleich groß. Was im ersten Moment nicht wichtig erscheinen mag, hat aber für die Festplatte enorme Auswirkungen. Alle Arten von Festplatten sind nämlich in kleine Speicherblöcke unterteilt. Diese werden gefüllt, wenn eine neue Datei auf den Speicherträger geschrieben wird. Damit Lesezugriffe auf die Festplatte schnell funktionieren, bemüht sich jedes Betriebssystem, die Daten auf möglich nahe zusammenliegende Speicherblöcke zu schreiben. Dabei wird von Innen nach Außen geschrieben, da die Festplatte innen schneller ist. Löscht man nun zum Beispiel eine Datei mit 300 Speicherblöcken, ist im Inneren wieder Platz. Die neue Datei, die nun gespeichert werden soll, hat aber nicht nur 300 sondern gleich 500 Speicherblöcke an Platzbedarf. Zuerst wird also der 300-Block gefüllt, der Rest wandert an die nächste freie Stelle auf der HDD. Im Laufe der Zeit verteilen sich so Dateien auf der gesamten Festplatte. Mit einem Defragmentierer werden auseinander liegenden Dateien gesucht und probiert, diese wieder näher aneinander zu speichern. So funktioniert der Zugriff darauf wieder schneller.
Was bringt es und wer sollte es machen?
Der Vorteil, wenn die Datei in naheliegenden Speicherblöcken gesichert werden, liegt auf der Hand. Der Lesezugriff darauf funktioniert wieder schneller, nachdem der Lesekopf der Festplatte nur noch kürzere Wege zurücklegen muss. Alles was man braucht um einen HDD-Defrag durchzuführen, bringt Windows gleich mit. Das Programm findet sich in den Systemeinstellungen oder kann auch über die Eigenschaften des logischen Laufwerkes im Explorer aufgerufen werden. Man sollte allerdings Zeit mitbringen. Gerade wenn schon länger nicht mehr sortiert wurde, kann es einige Stunden dauern, bis der Vorgang abgeschlossen ist. Ein Defrag unter Mac ist übrigens nicht nötig. OS X kümmert sich automatisch darum.
Spezielfall SSD
Hat man eine SSD und keine mechanische Festplatte verbaut, sollte man die Defragmentierung abstellen. Da diese Speicher direkt auf die Blöcke zugreifen und kein Lesekopf positioniert werden muss, hat eine Neusortierung der Daten keine positiven Auswirkungen. Tatsächlich ist eine Defragmentierung bei SSDs sogar schädlich, da sie zu unnötigen Schreibzugriffen auf den Speicher führt. Doch jeder unnötige Schreibzugriffe auf die SSD verkürzt deren Lebensdauer.
Fazit
Abhängig von der genutzten Festplatte macht eine Defragmentierung durchaus Sinn. Wunder sollte man jedoch bei der Geschwindigkeit nicht erwarten.