Daten Recovery - Ruhe bewahren
Wenn versehentlich wichtige Daten von einem Virus gelöscht wurden oder die schönen Urlaubsbilder des letzten Sommers nach einem PC Crash verschwunden sind, ist die Panik bei den Betroffenen groß. Doch genau das ist der Fehler, den man vermeiden sollte. Um die Daten zu retten, ist nun ruhiges, besonnenes Vergehen gefragt, denn der tatsächliche Datenverlust wird höher, je mehr Daten nach dem Datenverlust auf die Festplatte geschrieben werden. Reagiert man jedoch schnell, ist die Chance sehr hoch, viele oder sogar alle verschwundenen Daten zu retten – egal, ob es sich nun um einen Softwaredefekt oder Fehlverhalten handelt.
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Schnelle Hilfe ist gefragt
Es zählt nun jede Sekunde, soll eine erfolgreiche Datenwiederherstellung gelingen. Zuerst muss festgestellt werden, auf welche Art die Daten verschwunden sind. Neben Softwareproblemen wie einem Systemabsturz kann auch ein Festplattendefekt die Ursache für das Verschwinden der Daten sein. Während der zuletzt genannte Fall immer ein Fall für eine (kostspielige) professionelle Datenrettung ist, kann man sich bei Softwareproblemen mit entsprechenden Recovery Tools schnell und einfacher selbst helfen. Diese Programme gibt es teilweise als Freeware auf dem Markt. Während Verkaufsversionen vor allem mit umfangreichen Features bestechen, sind die kostenlosen Freeware-Tools für die zeitnahe Datenrettung geeignet. Versehentlich formatierte SD-Karten sind für diese Tools genauso wenig ein Problem wie das Wiederherstellen von aus dem Papierkorb verschwundenen Dokumenten.
Wichtig: Arbeit einstellen
Sobald Ihnen bekannt wird, dass Daten verschwunden sind, ist es sehr wichtig, dass die Arbeit an dem betreffenden PC sofort eingestellt wird, um Schreibzugriffe zu vermeiden.
Denn von Windows werden nie die Daten selber gelöscht, sondern nur die entsprechenden Zuordnungseinheiten auf der Festplatte.
Erst, wenn eine neue Datei auf die Festplatte geschrieben wird, nimmt sich Windows diesen freigewordenen Speicherplatz wieder und überschreibt die gelöschte Datei. Wird der Computer also weiterhin benutzt, wird eine Datenrettung unnötig erschwert oder gar unmöglich. Auch aus diesem Grund sollte die Datenrettung entweder von einer zweiten internen Festplatte oder einem USB-Stick geschehen.
Endstation professionelle Datenrettung
Ist jedoch nicht die Software der Auslöser des Datenverlustes, kann nur ein Festplattendefekt die Ursache sein. Dieser passiert jedoch selten von heute auf morgen und ist auch durch charakteristische Klick-Laute aus dem Gehäuse identifizierbar. Auch die SMART-Anzeige beim Boot kann Aufschluss darüber geben, in welchem Zustand die Festplatte gerade ist. Sollte nun sicher sein, dass die Festplatte einen mechanischen Defekt hat, sollte man weiteres Arbeiten an der Festplatte dringendst vermeiden.
An dieser Stelle kommen professionelle Datenretter zum Einsatz, die die Festplatte auseinanderbauen und je nach Beschädigung auslesen. Diese Variante ist teuer und der Erfolg ist auch nicht garantiert. Deswegen sollte man es gar nicht erst soweit kommen lassen und entsprechende Warnhinweise ernst nehmen.