Wie läuft eine Ausbildung zum Lebensberater ab?
Lebensberater helfen Ratsuchenden, die sich in einer Sinn- und Lebenskreise befinden. Dabei kann es um Familienfragen genauso gehen wie etwa um Probleme auf dem Arbeitsplatz. Es gibt den Lebensberater genauso wie die Lebensberaterin. In Österreich hat sich der Begriff Lebens- und Sozialberater eingebürgert.
Lebensberatung - was bietet sie?
Die Lebensberatung wird bei uns in Deutschland in der Regel von den beiden großen Volkskirchen organisiert. Dort stehen psychologisch, pädagogisch, medizinische, juristisch und theologisch vorgebildete Fachleute bereit, um den Rat Suchenden Hilfestellungen zu geben. Es geht dabei vorrangig um Hilfe zur Selbsthilfe.
Lebensberater dürfen nur dann Krankheiten behandeln, wenn sie eine Ausbildung als Psychotherapeut oder Arzt absolviert haben.
Welche Themen können in der Beratung angesprochen werden? Schulprobleme der Kinder, Probleme in der Ehe oder Fragen rund um die Scheidung seien hier als Beispiele genannt. In der Regel reichen maximal fünf Gespräche, um einen Erfolg herbeizuführen.
Bei den Kindern bis 12 Jahren werden mehr Jungen als Mädchen zur Lebensberatung angemeldet. Danach ändert sich das Bild.
Bei den Jugendlichen und Erwachsenen kommen mehr Mädchen / Frauen als Männer.
Die Ausbildung
Der Beruf des Lebensberaters ist nicht staatlich anerkannt. Wer diesen Beruf ergreifen möchte, nimmt nach seiner Seelsorger Ausbildung an einer Zusatzausbildung "Integrierter Familienorientierter Beratung" teil, die vom Evangelischen Zentralinstitut für Familienberatung in Berlin angeboten wird.
Was dort geboten wird?
Die Ausbildung dauert drei Jahre.
Sie beinhaltet 6 zweiwöchige Intensivkurse mit mindestens 500 Unterrichtsstunden inklusive 120 Stunden Selbsterfahrung, 5 halbjährige Praktika in einer anerkannten Beratungsstelle, mindestens 180 Stunden dokumentierter Beratungspraxis und mindestens 50 Stunden Einzel- sowie 40 Stunden Teamsupervision.
Hier steht die christliche Beratung im Vordergrund.
Wer den Internetauftritt der BTS Fachgesellschaft für Psychologie und Seelsorge (www.bts-ips.de) aufruft, erhält dort auch ein seriös wirkendes Angebot, das auf eine Ausbildung zum Lebensberater abzielt.
Im Internet sind auch Angebote zu finden, die eine esoterische Lebensberatung anbieten. Kann man mit Hypnose heilen?
Kann man Kartenlegen durch Kurse lernen?
Natürlich kann der Interessent eine Ausbildung in Hypnose machen.
Ob er dann aber für eine Tätigkeit in der seriösen Beratung und Hilfe geeignet ist, sei einmal dahingestellt.
Solche Angebote erinnern eher an Geldschneiderei und Betrügerei.
Informationsangebote
Wie schon oben gesagt: Der Beruf des Lebensberaters ist nicht staatlich anerkannt. Dementsprechend gibt es in BerufeNet (www.berufenet.de), der berufskundlichen Datenbank der Bundesagentur für Arbeit auch keine Beschreibung des Berufes.
Hier ist nur eine veraltete Beschreibung des Berufes "Eheberater" zu finden.
"KursNet" (www.kursnet.arbeitsagentur.de) heißt die Datenbank der Bundesagentur für Arbeit, in der Bildungsangebote aufgezeigt werden. Dort kann man nachschlagen, ob es eine Ausbildungsmöglichkeit für Lebensberater gibt.
Nach dem Abschluss des Bildungsganges kann man dann in der Jobbörse (www.jobboerse.arbeitsagentur.de) nachschlagen, ob es freie Arbeitsstellen in dem Beruf gibt.