Porsche Museum Stuttgart: Deswegen lohnt sich der Besuch!
DER Porsche, dieses Auto ist ein Legende, ein Insignum von Eleganz, ewiger Jugend, Schnelligkeit, Geld und Macht. Diesem Symbol wurde jetzt ein eigenes Denkmal in Form eines Porsche Museum Neubaus gesetzt, der im Januar in Stuttgart 2009 eingeweiht wurde.
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Die Architektur
Der Auftrag für den Bau des Porsche-Museums wurde nach dem Ausschreiben eines Wettbewerbs an das Wiener Architektenbüro "Deluga-Meissl" vergeben. Das Gebäude ist ein monolithischer Bau, ein kubistisch-schwebender Baukörper, an dem sicher niemand vorüber geht oder fährt, ohne staunend inne zuhalten. Das Gebäude entwickelt eine erstaunliche Dynamik von steigenden und fallenden Linien, die der Schwerkraft zu widerstehen scheinen. In der Tat ruht der Bau auf einer Betonkonstruktion, die das Erdgeschoss scheinbar "ausfallen" lässt. Der Baukörper ist von unten vorspiegelt, was beim Eintreten -oder besser gesagt "Untertreten" des Gebäudes den Eindruck von Transparenz, Leichtigkeit und eigenartig schwebender Schwere, noch verstärkt. Den Architekten ist es voll und ganz gelungen, den Porschemythos in dem Gebäude widerzuspiegeln: Schnell, rasant, moderne Linien und dennoch solide und kompakt. Schon allein das Gebäude ist für Architektur-Freaks ein absolutes "Muss"!
Der Innenraum
Das Konzept des Außenbaus der überraschend-schwerelosen Linien- und Raumführung wird im Innern des Museums konsequent weitergeführt. Dadurch entfalten sich im Inneren des Baus eine Serie von kreativen Raumkörpern, in denen die verschiedenen Porschemodelle spektakulär in Szene gesetzt werden: Manchmal kommen sie wie kapriziöse Models auf dem Laufsteg daher, manchmal werden sie brav wie in einem Kinderzimmer-Regal aufgereiht oder der glamouröse Soloauftritt einer "Auto-Diva" wird meisterhaft inszeniert. All das spielt sich vor einem steril-weißen Hintergrund ab, der die perfekt-neutrale Kulisse für die eleganten Linien von Autos und Architektur ist.
Services
Ein besonderes "Bonbon" des Museums ist die "offene Werkstatt". Durch eine Glaswand kann der Besucher die Porsche-Mechaniker beim Restaurieren von "Oldtimern" beobachten. Dazu muss noch hinzu gefügt werden, dass das Wort "Oldtimer" für Porsche ein sozusagen nicht existentes Wort ist: Fast 70% aller jemals gebauten Porsches fahren noch auf unseren Straßen! Auch die Restaurants und der Bookshop bieten dem interessierten Autofan Stilvolles und Ungewöhnliches.<
Resümee
Bei allen positiven Eindrücken, die einen Besuch von Porsche Zuffenhausen unbedingt empfehlenswert machen, so bleibt doch ein Wermutstropfen: Die nicht gerade rühmliche Verbindung des Porschegründers mit der Geschichte des 3. Reichs wird an keiner Stelle thematisiert. Es ist verständlich, dass "kein Fleck auf der wissen Weste" zu sehen sein soll und das Museum als reines Technikmuseum interpretiert wurde. Dennoch stimmt diese Auslassung nachdenklich: Gerade eben weil die Vergangenheit vergangen ist, sollte es einer souveränen und selbstbewussten Firma auch möglich sein, diese offen zu thematisieren. Wahrheit ist immer Stärke und sollte gerade deswegen auch zu Porsche gehören. "Alles nur strahlend weiß und alles funktioniert immer", das gibt es leider nur in Kinderträumen.