Jennifer Lynch: Biografie
Jennifer Chambers Lynch ist die Tochter des Kultregisseurs David Lynch. Mit ihrem ersten eigenen Film "Boxing Helena" entfachte sie eine derart starke Kontroverse, dass sie sich für fünfzehn Jahre aus dem Filmgeschäft zurückzog. Erst 2008 feierte sie mit "Surveillance - Unter Kontrolle" ein Comeback.
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Anfänge der Karriere und Boxing Helena
Jennifer Lynch wurde am 7. April 1968 als Sohn der Malerin Peggy Reavey, sowie des Künstlers und später sehr erfolgreichen Regisseurs David Lynch in Philadelphia geboren. Ihr Vater band sie schon früh in seine Projekte ein, so hatte sie bei seinem Film "Blue Velvet" ihre erste Beschäftigung als Produktionsassistentin, und drehte das TV-Special "Das geheime Tagebuch der Laura Palmer", das in den USA begleitend zur enorm erfolgreichen Fernsehserie "Twin Peaks" ausgestrahlt wurde. Sie schrieb unter anderem das Drehbuch für eine Folge der Fernsehserie "Freitag der 13te: Die Serie" und führte Regie bei dem Videoclip zu "Living In The Rose" der englischen Band "New Model Army". 1993 verfilmte sie ihr eigenes Drehbuch mit dem Titel "Boxing Helena". Als Hauptdarstelelrin war unter anderem Madonna im Gespräch, letztendlich unterzeichnete aber die damals sehr erfolgreiche Schauspielerin Kim Basinger den Vertrag. Nachdem Basinger wegen des kontroversen Themas des Film ihren Vertrag brach, wurde sie von der Produktionsgesellschaft auf Schadenersatz verklagt, was den Film noch vor Beginn der Dreharbeiten in die Schlagzeilen brachte. Für Kim Basinger sprang schließlich Sherilyn Fenn ein, die männliche Hauptrolle übernahm Julian Sands. Im Film geht es um die Beziehung einer Frau zu einem obsessiven Mann, der ihr Arme und Beine amputiert um sie für immer an sich zu binden. Der Film verursachte einen Skandal und wurde von heftigen Protesten von Frauenrechtsbewegungen begleitet, die in "Boxing Helena" einen antifeministischen Affront sahen. Zudem wurden Vorwürfe laut, Lynch verdanke ihre Karriere nur ihrem berühmten Vater und sei selbst talentlos. Die Kritiken des Films waren überwiegend negativ, teilweise wurde "Boxing Helena" aber auch als zwar kontroverses aber mutiges Kunstwerk gefeiert. Wie stark der Film Publikum und Kritik polarisierte, lässt sich vor allem daran ablesen, dass "Boxing Helena" einerseits für den Großen Jurypreis des renommierten Sundance Festivals nominiert war, andererseits aber 1994 die Goldene Himbeere als schlechtester Film des Jahres erhielt.
Karriere nach Boxing Helena
Jennifer Lynch war von den teilweise persönlichen Anfeindungen in den Medien derart getroffen, dass sie nach Boxing Helena keine Interviews mehr gab und sich fünfzehn Jahre lang aus dem Filmgeschäft zurückzog. Erst 2008 drehte sie mit dem Polizeithriller "Surveillance - Unter Kontrolle" einen zweiten Film, der finanziell zwar nicht erfolgreich war, ihr aber einige Preise einbrachte. Unter anderem bekam Jennifer Lynch als erste Frau den Preis des New York Horror Festivals.