Was macht eigentlich ein Inkasso-Dienst
Lesen Sie in diesem Artikel, wie ein Inkassoinstitut arbeitet und was passiert, wenn Sie den Brief vom Inkassounternehmen ignorieren.
Der "Respekt" vor dem Inkassounternehmen
Beim Gang zum Briefkasten ist Ihnen ein besonderer Brief aufgefallen, dessen Absender Sie nicht kennen. Sie öffnen ihn und stellen erschrocken fest, dass er von einem Inkasso-Unternehmen ist. Sie überlegen, wieso dieser Dienst ausgerechnet Ihnen einen Brief schreibt. Da muss doch ein Fehler unterlaufen sein. Allmählich kommt die Erinnerung, dass Sie die letzte Mahnung vom Versandhaus ignoriert haben... Werden Rechnungen vom Schuldner nicht beglichen, schickt der Gläubiger zunächst eine Zahlungserinnerung oder Mahnung. Gläubiger kann dabei ein Versandhaus, ein Arzt oder auch ein anderes Unternehmen sein, mit dem der Schuldner einen Vertrag eingegangen ist. Auch bei ausbleibenden Raten wird der Gläubiger mit "härteren" Mitteln versuchen, an sein Geld zu kommen. Egal, ob ein Anwalt oder ein Inkassounternehmen zur Eintreibung der Zahlung eingeschaltet wurde - der Schock beim erstmals säumigen Schuldner sitzt in der Regel tief. In erster Linie, weil man vorher noch nie mit "Inkasso" in Berührung gekommen ist aber auch, weil man sich übernommen hat und die Summe vielleicht nicht aufbringen kann.
Seriösität prüfen und Abhilfe schaffen
Sobald der erste Brief eingegangen ist, sollte man diesen ernst nehmen und versuchen, Abhilfe zu schaffen. Wichtig ist, dass Sie die Seriosität des Unternehmens prüfen. Haben Sie die Rechnung wirklich nicht bezahlt? Haben Sie überhaupt bei dem Versandhaus bestellt? Sobald Ihrerseits ein Versäumnis vorliegt, sollten Sie die Summe zahlen oder sich umgehend mit dem Inkassounternehmen in Verbindung setzen, um die Höhe der Raten zu vereinbaren. Hierbei sollte nicht vergessen werden, dass die Kosten für die Beauftragung des Inkassodienstes ebenfalls dem Schulder in Rechnung gestellt werden. Nehmen Sie einen Anwalt in Anspruch, wenn Sie glauben, zu Unrecht Post vom Inkassodienst erhalten zu haben. Sofern Sie nicht rechtschutzversichert sind, liegen die Kosten für einen Brief vom Anwalt bei etwa 50 Euro aufwärts (sprechen Sie die Kosten VORHER mit dem Anwalt ab). Haben Sie mehrere solcher Briefe erhalten und steht Ihr Girokonto bereits am Ende des Dispo-Kredits, können Sie sich auch an eine Schuldnerberatungsstelle wenden. Kommt Ihnen das Unternehmen unseriös vor, fragen Sie bei der Verbaucherschutzstelle nach (Sie können vorher im Internet recherchieren, eventuell hat jemand gleiche Erfahrungen gemacht, wie Sie). "Liebsgrüße aus Moskau" von drei breit gebauten Herren, die energisch gegen Ihre Tür poltern, sollten Sie auf keinen Fall ignorieren oder gar hinnehmen. Unseriöse Unternehmen sollten Sie zu Ihrem Schutz und auch zum Schutze anderer sofort bei der Polizei anzeigen. Sofern Sie "schuldig" sind und trotzdem nicht zahlen, wird das Inkassounternehmen gerichtlich einen Mahnbescheid erwirken. Reagieren Sie auch hier nicht binnen 14 Tagen, folgt ein Vollstreckungsbescheid und Sie erhalten Besuch von einem Gerichtsvollzieher. Sind Sie zahlungsunfähig, wird Ihnen die Eidesstattliche Versicherung abgenommen.