Hohner Akkordeon: Der Testbericht
Seit 150 Jahren produziert das im badischen Trossingen ansässige Unternehmen Hohner Akkordeons. Damit ist es bis heute Marktführer. Auch wenn die Bedeutung dieses Instruments – das manchmal etwas abschätzig auch als Handharmonika bezeichnet wird – parallel mit dem starken Rückgang der Hausmusik sehr gesunken ist. Noch vor vierzig, fünfzig Jahren war das Erlernen dieses Instruments sehr verbreitet. In vielen größeren Städten gab es Akkordeonschulen und Orchester. Letztere zogen sogar in den Wintermonaten über die Dörfer und gaben in den damals noch existierenden Landgasthöfen Konzerte. Heute wird noch an den Kreismusikschulen im kleinen Umfange dieses Instrument gelehrt. Vor allem im melodienfreudigeren Süden nutzen gelegentlich Alleinunterhalter dieses Instrument für ihre Auftritte.
Chromatische Ziehharmonika
Der Name des Instruments kommt aus dem Französischen. Fachlich spricht man von einer chromatischen Ziehharmonika, bei der auf Zug und Druck auf den gleichen Knopf derselbe Ton ertönt, während über Knöpfe ein vollständiger Akkord – daher der Name – erzeugt wird.
Die rechte Seite weist eine verkleinerte Klaviertastatur auf, während die linke Seite die Knöpfe für Grundbasstöne und Akkorde aufweist.
Es gibt Akkordeons mit bis zu 140 Bässen und bis zu sechzehn Registern.
Die russische Musik kennt ähnliche – doch abweichende – Instrumente.
Die Geräte sind recht schwer und werden deshalb meist im Sitzen gespielt.
Mit dem Akkoreon Tango spielen
Einige Musiker mit einem klassischen Repertoire haben sich auf das Akkordeon für die südamerikanische Musik - speziell den Tango -spezialisiert.
Vor allem Kompositionen von Piazolla und seiner Weggeführten eignen sich sehr gut für dieses Instrument, das den schwermütigen Charakter dieser Musik gut ausdrücken kann.
Die Aufführungspraxis ist durchweg solistisch, mitunter zu Zweit oder zu Dritt.
Große Akkordeonorchester – die ein ganzes Sinfonieorchester wiedergeben können – sind dagegen mit dem Verschwinden der Kurmusik in den Bädern und Kurorten sehr selten geworden.
Und Tanzmusik, die „mit der Hand gemacht wird“, gibt es praktisch nicht mehr – sie ist unbezahlbar geworden.
In Lübeck hat im Sommer 2011 eine Akkordeonspielerin Zusammen mit einem Pianisten die Musik zum „Lübecker Freischütz“ – einer Opernparodie - geliefert.
150 Jahre Hohner
Zum einhundertfünfzigjährigen Firmenjubiläum hat Hohner im Jahre 2011 neue Instrumente herausgebracht.
Das Unternehmen bejubelt den „De-Luxe-Charakter“ der nur in limitierte Auflage herausgebrachten Instrumente.
Die Kunden loben, dass diese Instrumente praktisch unverwüstlich sind.
Sie sind allerdings auch nicht ganz billig.
Außerdem fertigt Hohner Instrumente in unterschiedlichen Klangfarben.
Für Anfänger – insbesondere Kinder – gibt es einfachere Ausfertigungen.