Extra Konto: Was bringt es genau?
Tagesgeldkonten sind "in". Erbrachten dieses Angebot vor einigen Jahren lediglich die Online-Banken, können die Extrakonten mittlerweile auch bei der "08/15"-Hausbank eröffnet werden. Was aber bringen diese Konten dem Verbraucher?
Die Geldanlage und ihre Möglichkeiten
Der Verbraucher ist verunsichert. Deutschlands Banken werfen mit Möglichkeiten zur Geldanlage um sich. Aktien, Festgeld, Sparbrief - für den Bürger gibt es scheinbar unzählige Möglichkeiten, das schwer verdiente Geld zu vermehren. Gerade so genannte Extrakonten erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Was aber leistet so ein Tagesgeldkonto wirklich?
Vorteile
Tagesgeld hat zunächst den Vorteil, dass es - wie der Name schon sagt - täglich verfügbar ist. Anders als bei Festgeldkonten oder Sparbriefen, bei denen das Ersparte auf Monate beziehungsweise Jahre festgeschrieben ist, kann der Bankkunde beim Tagesgeld grundsätzlich immer an sein Vermögen ran. Es ist also praktisch von der Funktion her fast mit einem Girokonto zu vergleichen - nur eben mit dem Vorteil, dass es für das Geld auf dem Extra Konto auch Zinsen gibt.
Die Handhabung ist relativ einfach. Ein Tagesgeldkonto ist schnell eröffnet. Alles, was man dazu braucht, ist ein Girokonto. Dieses fungiert als Referenzkonto. Das bedeutet, dass vom Girokonto die Summe, die für das Extrakonto bestimmt ist, transferiert wird. Benötigt der Bankkunde das Geld wieder, kann er es einfach online zurücküberweisen. Binnen zwei oder drei Tagen ist das angeforderte Geld wieder auf dem Girokonto und frei verfügbar.
Gerade Neukunden können von Tagesgeldkonten profitieren. Denn für diese fallen die Zinsen auch gerne mal etwas höher aus. Um nämlich die heiß umworbenen Neukunden zu generieren, werben viele Banken zusätzlich mit attraktiven Boni. Eröffnet der Kunde dann ein Extrakonto, bekommt er von einigen Kreditinstituten zum Beispiel Tankgutscheine zugeschickt oder eine Gutschrift auf das Extrakonto - als kleiner Dank für den Vertragsabschluss.
Nachteile
In diesem Bonus-System liegt auch gleichzeitig einer der größten Nachteile der Tagesgeldkonten. Bestandskunden nämlich erfahren diese nette Art der Behandlung zumeist nicht. Boni bekommen in aller Regel nur Neukunden und nicht die Bestandskunden.
Zudem ist der Zinssatz bei Tagesgeldkonten nicht festgeschrieben. Das bedeutet, dass die Bank bei Tagesgeldkonten theoretisch täglich den Zinssatz ändern kann. Was in der Realität jedoch so gut wie nie vorkommt, da das Interesse der Banken ja darin liegt, den Kunden zu halten. Bei stark schwankenden Zinsen wäre dies wohl kaum der Fall.
Eine weitere Einschränkung liegt außerdem darin, dass das Geld auf dem Extrakonto nicht wirklich direkt verfügbar ist, sondern erst auf das Girokonto überwiesen werden muss. Diese Prozedur dient der Sicherheit , hat aber eben auch den Nachteil, dass der Bankkunde warten muss, bis sein Geld vom Extra- auf das Girokonto überwiesen worden ist.