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Monoklonale Antikörper: Was ist das und wofür sind sie gut?

Dringen fremde Stoffe in den Körper ein, merkt das unser Immunsystem und reagiert mit der spezifischen Immunabwehr. Das heißt, dass weiße Blutkörperchen anfangen, Antikörper gegen die Eindringlinge zu produzieren. Nach diesem Prinzip kann man im Labor Antikörper herstellen und diese in Medizin und Forschung vielseitig einsetzen.

Was sind monoklonale Antikörper?

Antikörper sind Bestandteile des Immunsystems und werden gebildet, wenn Fremdstoffe in den Körper eindringen, um diese zu neutralisieren oder an der Bildung von schädlichen Stoffen zu hindern. Dies passiert durch Bindung des Antikörpers an den Rezeptor des Antigens (eingedrungener Stoffe) nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Antikörper sind Eiweiße, die von speziellen weißen Blutzellen gebildet werden, den B-Lymphozyten.
Beim Eindringen von Stoffen in den Körper, werden verschiedene B-Lymphozyten angeregt, und diese bilden verschiedene Antikörper, die an mehreren Stellen des Antigens andocken können. Diese werden polyklonale Antikörper genannt, da es viele unterschiedliche sind. Monoklonale Antikörper sind nun in einem speziellen Verfahren entstandene, spezialisierte Antikörper, gegen ein bestimmtes Antigen. Die Herstellung ist sehr aufwendig und teuer.

Wie werden monoklonale Antikörper hergestellt?

Zur Antikörperherstellung wird Versuchstieren, meist Mäusen, das Antigen appliziert, für das Antikörper produziert werden soll. Die Maus produziert nun vermehrt B-Lymphozyten, welche wiederum polyklonale Antikörper gegen das Antigen produzieren. Diese B-Lymphozyten werden entnommen und in Zellkulturen kultiviert. Da sie nur ein paar Tage lebensfähig sind, müssen sie robuster gemacht werden. Das passiert durch das verschmelzen mit Myelomzellen (Tumorzellen). Nun entstehen B-Lymphozyten, die sich ständig teilen und Antikörper produzieren. Das Ganze ist aber im Moment noch unspezifisch, denn es produzieren verschiedene B-Lymphozyten verschiedene Antikörper. Darum der Name polyklonaler Antikörper. Die gesuchte Zelle, die den gewünschten Antikörper bildet wird nun isoliert und geklont. Jeder Zellklon stellt nun genau diesen Antikörper her. Die Zellen können bis zur weiteren Verwendung eingefroren werden. So können auch Jahre später die gleichen monoklonalen Antikörper jederzeit wieder hergestellt werden.

Wozu werden monoklonale Antikörper verwendetet?

Monoklonale Antikörper werden schon lange z.B. zur Passivimpfung bei Tetanus eingesetzt, oder als Gegenmittel bei Schlangenbissen verwendet. Auch in der Diagnostik von Krankheiten basieren viele Methoden auf Antigen-Antikörper-Komplexen. Im Jahr 1986 wurde der erste monoklonale Antikörper als Arzneimittel zugelassen. Er dient der Unterdrückung des Immunsystems nach Transplantationen, damit es nicht zu Abstoßungsreaktionen kommt. Mittlerweile werden einige monoklonale Antikörper zur Therapie diverser Krankheiten zugelassen, und es wird intensiv in diese Richtung weitergeforscht. Einige Erkrankungen, bei denen diese angewendet werden sind z.B. Dickdarm- und Brustkrebs, Multiple Sklerose, Asthma und Morbus Chron.

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