Cochem in Deutschland - Sehenswürdigkeiten und Reiseberichte
Das Moselstädtchen Cochem mit gerade einmal 5.000 Einwohnern ist ein gern besuchter Tourismusort im Moseltal. Aber Tourismus wie Weinbau haben in den letzten Jahren sehr an Bedeutung verloren. Als Stadt ist der Ort ein Kuriosum, weil er die zweitkleinste Kreisstadt in Deutschland ist und von einer Verbandsgemeinde verwaltet wird.
Weinbau und Tourismus
Die Stadt Cochem liegt landschaftlich sehr reizvoll und bietet dem Gast eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten und Freizeitangeboten. Auf der Eifelhöhe gibt es ein Golfresort, einen Wild- und Freizeitpark und ein Freizeitzentrum. Vor allem die Überreste der Reichsburg Cochem locken. Durch die durch hier im Kaiser-Wilhelm-Wilhelm-Tunnel – einst mit 4,2 Kilometer der längste in Deutschland – verlaufende Moselbahnstrecke ist die Stadt verkehrsmäßig gut erschlossen. Hier halten sogar ICE-Züge In Cochem endet der 24 Kilometer lange windungsreiche Abschnitt der Mosel „Cochemer Krampen“. Das auf 550 Jahre geschätzte Naturdenkmal Lescherlinde prägt das Ortsbild. Im Naturschutzgebiet Brauselay findet sich mediterrane Vegetation. Ausgedehnte Wanderwege führen durch das Naturschutzgebiet Dortebachtal.
Reizvolle Landschaft
Die Reichsburg Cochem geht bis in das Jahr 1130 zurück. 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg von den Franzosen zerstört, wurde die Ruine von einem Berliner Kaufmann zur Zeit der Reichseinigung erworben und wieder im neugotischen Stil aufgebaut. Heute gehört sie der Stadt. Daneben beeindrucken die Ruinen der ebenfalls im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstörten Winneburg, die gleichfalls städtischer Besitz ist. Die Anfänge einer Seilung gehen bis in das frühe 15. Jahrhundert zurück. Mehrere Kirchen zeugen von einstiger Frömmigkeit. Das originellste Kirchlein ist eine Kapelle im Ortsteil Sehl, die als „Sehler Dom“ bezeichnet wird und auf das Ende des 15. Jahrhunderts zurückgeht. Von der Kapelle „Zu den Drei Kreuzen“ in der Flur Haag hat man einen herrlichen Blick über das Moseltal. Sie ist Mitte des 19. Jahrhunderts neu erbaut worden.
Burgen und Kirchen
Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die nach dem Zweiten Weltkrieg erbaute Kirche St. Remigius im Ortsteil Cosel. Sie wurde von dem Kirchenbaumeister Emil Stelfann (1899 – 1968) aus dem vor Ort gewonnen Schieferbruchstein erbaut und besticht durch ihre schlichte und klare Gestalt. Sie soll als „Brückenkopf und Kontrapunkt zur Burg am jenseitigen Ufer wahrgenommen werden“. Das Innere spiegelt die neue Auffassung vom Kirchenvolk nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wider. Der Altar ist der Mittelpunkt. Der kreuzförmige Raum wird umfasst von weiß geschlämmtem Ziegelmauerwerk, durchbrochen von großen Rundfenstern. Mächtige Rundbögen öffnen jeweils die drei Kreuzarme mit den Bankreihen hin zum Zentralraum mit der Altarinsel vor der tiefen Apsis. Die Ausstattung stammt größtenteils aus der Vorhängerkirche. Dazu kommt zeitgenössische Kunst. Erhellt wird die Kirche von Radleuchter.