"400 Euro Job": Welche Regeln muss man für Minijobs beachten?
Ein Job auf 400 Euro-Basis bringt Arbeitnehmern viele Vorteile: Der Lohn ist steuerfrei und die geringfügige Beschäftigung ist ein guter Nebenverdienst. Was Sie jedoch bezüglich der Regeln für Minijobs beachten sollten, erfahren Sie hier.
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Was bezeichnet man als Minijobs?
Minijobs, auch gerne 400 Euro-Jobs genannt, fallen in die Kategorie der geringfügigen Beschäftigung, die im Jahre 2003 neu ausgestaltet wurde. Die 400 Euro, die Arbeitnehmer im Monat verdienen, sind die Grenze zu den steuerpflichtigen Beträgen. Wer einen Minijob leistet, der bekommt seinen Verdienst netto ausgezahlt, der Lohn ist steuerfrei. In früheren Zeiten zog man bei Minijobs eine Grenze von 15 Wochenstunden, diese ist jedoch ersatzlos entfallen. Für Minijobs gelten sozialversicherungs- und steuerrechtliche Sonderregelungen.
Gegenseitige Rechte und Pflichten von Arbeitnehmer und Arbeitgeber
Bei einer solchen Nebenbeschäftigung muss der Arbeitnehmer keine Steuern und Sozialabgaben zahlen, aber auch für den Arbeitgeber muss die Minijob Tätigkeit steuer- und sozialversicherungsfrei bleiben. Arbeitgeber, die einen Minijobber beschäftigen, müssen allerdings seit dem Jahr 2006 Pauschalabgaben in Höhe von maximal 30,1 Prozent des gezahlten Arbeitsentgelts an die Minijob-Zentrale der Bundesknappschaft zahlen. Diese Abgaben teilen sich wie folgt auf:
• 15 Prozent für die Rentenversicherung,
• 13 Prozent für die Krankenversicherung,
• 2 Prozent Pauschalsteuer, wenn nicht nach Lohnsteuerkarte abgerechnet wird.
Ist der eingestellte Arbeitnehmer nicht krankenversichert, so entfallen die Beiträge zur Krankenversicherung für den Arbeitgeber. Wenn der Arbeitnehmer zu seinem Minijob noch einen Hauptberuf ausübt, so dürfen die beiden Einkünfte aus den verschiedenen Jobs nicht zusammengerechnet werden. Wenn der Arbeitnehmer zusätzlich zu seinem Hauptberuf jedoch mehrere geringfügige Beschäftigungen ausübt, so muss eine Addition der Einkünfte doch stattfinden. Die Nebenbeschäftigung wird für diesen Arbeitnehmer dann sozialversicherungspflichtig, folglich muss er Abgaben von seinem Gehalt als Minijobber leisten. Wenn der Hauptberuf jedoch sozialversicherungsfrei ist, beispielsweise bei Beamten oder Selbstständigen, so sind auch bei mehreren geringfügigen Beschäftigungen keine Abgaben zu leisten.
Die Rechte des Arbeitnehmers
Wer einen Minijob ausüben will, der sollte auf Lohnfortzahlung, Urlaubsanspruch und einen schriftlichen Arbeitsvertrag besonders achten. Lohnfortzahlung im Krankheitsfall Im Krankheitsfall muss das Arbeitsentgelt bis zu sechs Wochen nachgezahlt werden, das gilt für jeden Job und auch für Minijobs. Allerdings gilt dieser Anspruch für Arbeitnehmer nur, wenn das Arbeitsverhältnis bereits mindestens vier Wochen besteht und der Arbeitnehmer eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vom Arzt vorzuweisen hat. Zudem gibt es noch eine gesetzlich begrenzte Anzahl an Krankheitstagen. Ist der Arbeitnehmer mehr als 43 Tage krank, so muss der Arbeitgeber ihm ab diesem Tag keine Lohnfortzahlung mehr erstatten. Urlaub Minijobbern steht ein gesetzlicher Mindesturlaub von 24 Werktagen im Jahr zur Verfügung. Je nach Regelung im Betrieb kann es aber auch mehr Urlaubstage für den Arbeitnehmer geben. In Zeiten des Urlaubs hat der Arbeitnehmer aber trotzdem einen Anspruch auf sein Gehalt. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, das Arbeitsentgelt auch ohne Arbeitsleistung des Arbeitnehmers zu zahlen. Sonderzahlungen und Sozialbeiträge Sonderzahlungen sind zwar immer ein freudiges Ereignis, jedoch müssen Minijobber, wenn sie zusätzlich zu ihrem Gehalt Urlaubs- oder Weihnachtsgeld kassieren, darauf achten, dass die Grenze des jährlichen Einkommens von 4.800 Euro nicht überschritten wird. Ansonsten wird die Beschäftigung dann versicherungs- und steuerpflichtig. Wenn Sie etwas von Sozialbeiträgen in Ihrem Arbeitsvertrag sehen, so ist dies nicht rechtens. Minijobs sind sozialabgabenfrei. Jedoch versuchen viele Arbeitgeber, die zu zahlenden Pauschalbeträge auf ihre Beschäftigten abzuwälzen.
Minijobs im Haushalt
Besondere Regeln gelten für Minijobs im Privathaushalt. Der Arbeitgeber zahlt hierbei einen reduzierten Abgabensatz von 10 Prozent des Arbeitsentgelts an die Minijob-Zentrale. Hinzu kommen 01, Prozent zum Ausgleichsverfahren.