Was Sie beachten müssen, um risikofrei Zahnersatz aus Polen zu erhalten
Medizintourismus boomt. Zahnbehandlung, Augenlasern oder Bypass-Operation: Viele medizinische Behandlungen sind im Ausland weitaus günstiger. Besonders die osteuropäischen Länder erfreuen sich wachsender Beliebtheit, wenn die Kosten für den Zahnersatz nicht oder nur teilweise von der Krankenkasse erstattet werden.
Leistungen sinken stetig
Die gesetzliche Krankenversicherung reduziert jedes Jahr die Leistungen bei steigenden Beiträgen. Dies gilt insbesondere für zahnärztliche Leistungen. Und falls der Patient dann auch noch einen hochwertigen Zahnersatz wie beispielsweise Implantate wünscht, wird die Behandlung für die meisten Versicherten kaum noch bezahlbar. Im Ausland sind die Preise für Zahnersatz oft deutlich niedriger. Versicherte, die sich aus kosmetischen Gründen ihr Gebiss sanieren lassen möchten, werden von der Krankenkasse nur einen geringen Zuschuss erhalten. Die Krankenkassen zahlen einen Festzuschuss von 50 Prozent für die medizinisch notwendige Regelversorgung. Wer regelmäßig zur Vorsorge gegangen ist und dies in seinem Bonusheft dokumentieren kann, erhält maximal 30 Prozent mehr. Doch bei teuren Therapien bleibt der Patient auf dem Löwenanteil der Kosten sitzen oder muss sich mit einer einfachen Therapie zufrieden geben.
In Deutschland kostet ein Implantat plus Krone etwa 1.500 Euro. Der entsprechende Zahnersatz aus Polen kostet etwa 700 bis 900 Euro inklusive Betäubungsspritze. Und viele Patienten verbinden eine Zahnbehandlung im Ausland mit einem kleinen Urlaub. An der polnischen Ostseeküste gibt es inzwischen eine Reihe von Dentalkliniken, die mit verschiedenen Hotels in der Umgebung kooperieren. So können Behandlung und Aufenthalt kostengünstig gestaltet werden. Und die Krankenkasse zahlt den Zuschuss, den sie auch in Deutschland für die Behandlung zahlen würde.
Medizintourismus - die Risiken
Verbraucherzentralen, Ärzteverbände und auch das Auswärtige Amt warnen allerdings vor den Risiken des Medizintourismus. Unabhängig von der Art der Behandlung, kann es durch etwaige Sprachbarrieren zu Fehlern kommen, die Komplikationen und weitere Kosten in Deutschland zur Folge haben. Auch die Qualität der Behandlung, der behandelnden Ärzte und der verwendeten Materialien ist sehr unterschiedlich.
Fachleute raten Patienten bei Auslandsbehandlungen zu Vorsicht und intensiver Prüfung im Vorfeld. Jede Behandlung im Ausland kann Nachuntersuchungen oder zusätzliche Eingriffe notwendig werden lassen. Die Krankenkassen warnen, dass diese Behandlungen vielleicht nicht ohne Weiteres oder nur zu entsprechenden Inlandspreisen möglich sind. Vor einer Behandlung im Ausland sollte man auf jeden Fall mit der Krankenversicherung klären, welche Kosten in welcher Höhe übernommen werden. Damit es nach dem Gesundheitsurlaub kein böses Erwachen gibt.