Reiseführer UK: Brighton
Damen, die mit großen Hüten und zierlichen Sonnenschirmen auf der Promenade spazieren gehen, dann in einem Café am Strand eine Tasse Tee trinken und ein Gurkensandwich essen, das ist das Bild, was viele vor Augen haben, wenn sie an das englische Seebad Brighton denken. Aber die Zeiten haben sich geändert und das bekannte Seebad an der Küste des Ärmelkanals sieht heute ein bisschen anders aus. Das heißt aber nicht, dass Brighton seinen nostalgischen Charme verloren hat.
Ein Seebad mit Geschichte
1660 wurde der Name Brighton zum ersten Mal erwähnt, aber von einem Seebad war damals noch nicht die Rede. Fischer und Bauern lebten an der Küste, die immer mal wieder von den Franzosen überfallen wurde. Sie waren es auch, die den kleinen Ort 1514 komplett niederbrannten. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde Brighton von zwei schweren Sturmfluten heimgesucht und verschwand wieder von der Landkarte. Erst 1753 wurde der Ort wieder zum Gesprächsthema, als ein Arzt entdeckte, wie gesund die salzhaltige Luft in Brighton ist und die englische Oberklasse in die Grafschaft East Sussex reiste, um sich zu erholen. Zu einem weltbekannten Badeort wurde Brighton aber endgültig 1786, als der Prince of Wales, der spätere König Georg IV. sich dort ein Landhaus bauen ließ. Auf seinen Wunsch wurde auch ein Race Course, eine Pferderennbahn erbaut und das war der Grund, warum viele wettverrückte Engländer im Sommer nach Brighton kamen.
Königliche Sehenswürdigkeiten
König Georg IV. aus dem Hause Hannover liebte Brighton und war dort mehr zu finden als im Buckingham Palast in London. Ihm verdankt das Seebad auch seine größte Sehenswürdigkeit: The Royal Pavilion. Dieser Pavillon ist einfach nicht zu übersehen und eines der beliebtesten Postkartenmotive. Auch wenn er von außen an ein typisch indisches Bauwerk erinnert, von innen ist der Pavillon mit erlesenen chinesischen Antiquitäten und Kostbarkeiten eingerichtet. Brighton hat zwei Gesichter. Auf der einen Seite ein klassisches Seebad mit Vergnügungen für die ganze Familie und auf der anderen Seite eine beliebte Partymeile mit einem aufregenden Nachtleben. Brighton ist nicht ganz so günstig. Wenn sich die Kosten bei einem Urlaub an der See in Grenzen halten sollen, dann ist B&B Brighton, also Bed and Breakfast in einer der vielen kleinen Pensionen an der Promenade eine gute Idee.