Olympia in Griechenland - Ein geschichtsträchtiger Ort
Die Stadt im Nordwesten der griechischen Halbinsel Peloponnes, die nicht nur Austragungsort der Olympischen Spiele der Antike, sondern auch Heiligtum des Göttervaters Zeus war, wurde erst 1766 wiederentdeckt. Die Ruinen von Olympia mit dem Zeustempel, in dem die Zeusstatue des Phidias - das erste der sieben antiken Weltwunder - stand, gehören seit 1989 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
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Allgemeine Ortsgeschichte
Der Heilige Hain (Altis) von Olympia war voll von Tempeln, Altären und Schatzhäusern. Mit einer Länge von 64 m, einer Breite von knapp 28 m und einer Höhe von mehr als 20 m war der Zeustempel der größte im Heiligtum der antiken Stadt. Die Ringhalle des Tempels bestand aus 36 über 10 m hohen dorischen Säulen. Im 5. bis 6. Jahrhundert wurde er als heidnischer Götzenbau angezündet und anschließend durch Erdbeben weiter zerstört. Der Heratempel, der älteste Tempel von Olympia, oder auch Heraion genannt, wurde im 7. Jahrhundert v.Chr. erbaut und ist zum Teil noch erhalten geblieben. In der Antike wurden hier zur Olympiade die Siegerkränze ausgelegt, und seit 1936 wird das Olympische Feuer am Heraaltar entzündet. Neben einem Dutzend Schatzhäusern aus dem 6. und 5. Jahrhundert v.Chr. und der Werkstatt des Phidias ist vor allem noch das 1961 ausgegrabene Stadion aus dem 4. Jahrhundert v.Chr. von großer Bedeutung. Noch heute sind Start- und Ziellinie mit 600 Fuß Entfernung voneinander (rund 192 m) zu erkennen.
Die Zeusstatue des Phidias – Eines der Sieben Weltwunder der Antike
Das Standbild des Zeus, welches das erste Weltwunder der Antike darstellte, befand sich im 457 v. Chr. fertig gestellten Zeustempel. Die Kolossalstatue von über 12 m Höhe, die den Göttervater in sitzender Position zeigt, wurde etwa 20 Jahre nach Fertigstellung des Tempels vom griechischen Bildhauer Phidias erschaffen. Sie bestand hauptsächlich aus Gips und Holz, war jedoch mit buntem Glas, Elfenbein, Gold und Edelsteinen verziert. Um das Jahr 360 wurde die Statue nach Konstantinopel geschafft, wo sie nur 115 Jahre später durch einen Brand zerstört wurde.
Die Antiken Olympischen Spiele
Seit 776 v. Chr. fanden alle vier Jahre im Sommer Festspiele im Stadion von Olympia statt. Diese Olympischen Spiele der Antike hatten jedoch nicht nur sportlichen Charakter, sondern auch politische und religiöse Bedeutung, verbunden mit Theateraufführungen und Opferzeremonien. Wettkämpfer und Zuschauer kamen aus ganz Griechenland nach Olympia, auch aus Athen. Teilnehmen durften dabei nur Männer, aber unverheiratete Frauen waren zumindest als Zuschauer akzeptiert. Jeweils zehn Monate vor Beginn der Wettkämpfe wurden Trainingslager für die Teilnehmer in Olympia eingerichtet. Zu den Disziplinen gehörten unter anderem Laufen, Ringen und Faustkampf. Für die beiden letztgenannten Sportarten wurde ab dem 3. Jahrhundert v.Chr. die Palästra genutzt, und die Laufbahn ging zu Ehren des Göttervaters in Richtung Zeusaltar. Im 5. Jahrhundert wurden die Spiele vom oströmischen Kaiser verboten, fanden aber noch heimlich bis zur Zerstörung durch ein Erdbeben statt.