Gaspar Noe: Biografie
Der Argentinier Gaspar Noe ist für seine provozierenden Filme bekannt. Besonders seine ersten beiden Filme, "Menschenfeind" und "Irreversibel" machten ihn zu einem berüchtigten Skandalregisseur.
/wedata%2F0018653%2F2011-04%2FProgrammer-Colin-Geddes-right-heaps-praises-on-dir.jpg)
Werdegang und Durchbruch mit Menschenfeind
Gaspar Noe, der Sohn eines argentinischen Malers, zog mit seinen Eltern im Alter von zwölf Jahren nach Paris. Dort besuchte er die renommierte Lumière Filmhochschule und sammelte als Produktionsassistent und Kameramann erste Erfahrungen beim Film. Bereits seine frühen Kurzfilme schockierten ihr Publikum bewusst durch Themen wie Drogen und Gewalt. Internationale Bekanntheit erlangte der Kurzfilm "Carne" von 1991, der auf mehreren Festivals ausgezeichnet wurde. "Carne" erzählt die Geschichte des gewalttätigen Pferdeschlachters, gespielt von Philipp Nahon, der sich brutal an einem Mann rächt, der seine autistische Tochter angegriffen haben soll. Am Ende des Films wird der Vater zu einer Haftstrafe verurteilt. Der Kurzfilm erhielt wegen seiner verstörenden Geschichte und Bildsprache viel Aufmerksamkeit. In seinem ersten Spielfim "Menschenfeind" führt Noe die Geschichte des Schlachters fort. Im Film wird der Protagonist aus der Haft entlassen und will von nun an ein ruhiges Leben mit seiner schwangeren Frau führen. Doch der über Jahre angestaute Hass auf die Gesellschaft und seine Mitmenschen bricht schliesslich aus und endet in einem Amoklauf des Mannes. Während Kritiker den Film wegen seiner verstörenden Machart teilweise ablehnten, zu gleichen Teilen aber feierten, konnte er auf Filmfestivals große Erfolge feiern. So wurde unter anderem auf dem Festival in Cannes ausgezeichnet.
Irreversibel und Enter The Void
Auch in seinen späteren Filmen brach Gaspar Noe immer wieder mit den Konventionen des Kinos. Den bisher größten Skandal löste sein Film "Irreversibel" aus. Statt konventionellen Erzählstrukturen zu folgen, wird die Geschichte rückwärts gezeigt. Der Film beginnt mit der sehr brutalen Tötung eines Mannes und endet schließlich mit einer knapp zehnminütigen Vergewaltigungsszene, die sich als der Auslöser für die zu Beginn gezeigte Racheaktion herausstellt. Wegen der extremen Darstellungen von Gewalt und Sex in Irreversibel geriet der Film in die Schlagzeilen, auch die Besetzung der in Frankreich sehr bekannten Schauspieler Vinvent Cassel und Monica Belucci verhalf dem Film zu Erfolg. Noes dritter Film, "Enter the Void" ist sein bisher experimentellstes Werk. Ein Geschwisterpaar versinkt in Tokyo in einem Sumpf aus Drogen und Sex. Als der Bruder ums Leben kommt schwebt er körperlos durch Tokyo und beobachtet seine Mitmenschen. In "Enter The Void" experimentiert Noe stark mit Kamerafahrten und Optik, auch dieser Film schockiert sein Publikum mit brutalen Gewalt und grafischen, teils obszönen Sexszenen.