Erfahrungen mit DER Reisen
Einen Anbieter namens DER-Reisen gibt es schon seit etlichen Jahren nicht mehr. Die Firma dertour GmbH & Co KG in Frankfurt am Mai gehört heute zur Rewe-Gruppe. Dies nach etlichen Wechselfällen. Entstanden ist DER-Reisen Ende der Fünfziger / Anfang der Sechziger Jahre als Marke für selbstständige Reisebüros. DER bedeutet nichts anderes als „Deutsches Reisebüro“, und es war eine Auszeichnung für mittelständische Reisebüros, wenn sie diese Marke führen durften.
Ein Ableger von Rewe-Reisen
Schon in den Achtziger Jahren geriet vor dem Wachstum der Großen der Branche wie Neckermann und TUI der Anbieter DER ins Schlingern.
Nach etlichem Hin und Her wurde das Unternehmen von der REWE-Gruppe übernommen.
Heute bietet es formal selbstständig als Reiseveranstalter Europa-, Fern-, Städte- und Spezialreisen an. Diese stellt es aber nicht selbst zusammen, sondern gilt als „Bausteinspezialist“.
Das bedeutet, dass Angebote Dritter in der Frankfurter Zentrale zusammengestellt werden.
Das unter diesem Namen laufende Angebot ist schier überwältigend.
Manches ist für die Branche ungewöhnlich wie Reisen zum Besuch von Musicals, mit dem Mietwagen durch Florida, in Freizeitparks oder die Vermittlung nur eines Hotel in Polen.
Vieles von dem, was hier nicht ganz billig angeboten wird, kann der Tourist sicher selbst individuell und weit reizvoller zusammenstellen.
Bei anderen Angeboten dürfte Eigeninitiative auf Schwierigkeiten stoßen wie etwa bei einer viertägigen Fahrredreise durch den Süden Vietnams.
Im Ganzen setzt das Unternehmen auf die Trägheit seiner Kunden – etwa, wenn Wellness-Kurzreisen oder Kurreisen angeboten werden.
Dem Kunden ist nicht klar, dass er hier eigentlich doppelt zahlt.
Die Branche hat große Probleme
Vermarktet wird das Angebot über Kataloge und Reisebüros, aber auch über das Internet. Dort kann – sicher zum Ärger der Vertragsreisebüros – unmittelbar gebucht wurden. Obwohl der Touristikmarkt boomt, hat die Branche schwer zu kämpfen und selbst die Marktführer schreiben Verluste.
Auch die in Köln ansässige „Mutter“ Rewe Pauschaltouristik – die heute die Marken ITS, Jahnreisen und Tjaereborg vereint – hatte in den zurück liegenden Jahren große Probleme, die noch keineswegs überwunden sind. Das gilt auch für die Österreich-Tochter Rewe Austria Touristik, die ihre Angebote über die in der Alpenrepublik weit verbreitete Einzelhandelskette Billa, Call Center und das Internet verkauft.
Gerade in Österreich erinnert man sich sehr wohl, dass die Marke Jahn-Reisen ursprünglich einmal ein Ableger eines Hendl-Braters war…mit dem mitunter gleichfalls schlingernden Filialunternehmen hat Rewe-Touristik nur noch den Namen gemein.
Unsicher Entwicklung
Die ganze Branche ist heftig mit sich selbst beschäftigt und sieht das Heil im Umstrukturieren. Die weiter Entwicklung muss abgewartet wurden.