DC vs Marvel: Die größten Unterschiede der beiden Comicriesen.
DC und Marvel zu vergleichen, ist wie ein Vergleich zwischen Äpfeln und Äpfeln. Es gibt wenige signifikante Unterschiede, doch auch hier gibt es immer Ausnahmen von der Regel.
Realismus
Im Marvel-Universum sind die Charaktere mit all ihren alltäglichen Sorgen und Nöten ein bisschen realitätsnaher. Iron Man ist in seine Sekretärin Pepper Potts verliebt, doch kann seine Liebe nicht gestehen. Spiderman verliert Job, Frau, Geld und Wohnung. Dieses Motiv zieht sich fast durch die gesamte Marvel Helden Liste. Die DC-Welt ist trotz aller Superschurken die heilere von beiden. Man hat nie das Gefühl, den Helden könnte wirklich etwas Ernstes zustoßen. Das liegt auch daran, dass Helden wie Superman und Batman von DC zu makellosen zu Mega-Ikonen aufgebaut wurden. Inzwischen hat DC diese Strategie allerdings überdacht. So ist der Batman aus den Reboots des Regisseurs Christopher Nolan mit ein paar menschlichen Schwächen ausgestattet. Die extrem überzogenen Szenen aus alten Batman-Comics, in denen man den Unterschied zu den Superman Marvel Comics kaum noch feststellen konnte, gehören der Vergangenheit an.
Für Erwachsene?
Marvel pflegt grundsätzlich das Image der Comics für Erwachsene. Das ist vor allem interessant, da Marvel Walt Disney untersteht, während DC sich unter der Ägide von Warner Brothers befindet. Eigentlich müssten die Rollen umgekehrt sein. Insbesondere in den Filmen entfernt sich Marvel aber immer stärker von diesem Hardcore-Image. Während DC und Warner Brothers mit V wie Vendetta, zwei Batman Reboots und Watchmen einen neuen dunklen Weg eingeschlagen hat, sind Marvel-Verfilmungen wie X-Men, Spider Man, Fantastic Four oder Iron Man sehr bunt und humorvoll gehalten. Vor allem Comiczeichner Alan Moore, dessen DC-Grafiknovelle Watchmen vom Times-Magazin zu einem der hundert wichtigsten Bücher des 20. Jahrhunderts gewählt wurde, würde eigentlich besser zum Image von Marvel passen.
Die Crisis
Einer der größten Unterschiede zwischen den Verlagen ist wohl die Crisis on Infinite Earths oder auf Deutsch Krise der Parallelerden. Die Serie beendete das Konzept des Multiversums im DC-Universum. Multiversum bedeutet, dass es im DC-Universum verschiedene Versionen verschiedener Planeten, so auch verschiedene Versionen der Erde gab. Auf den verschiedenen Erdversionen lebten zum Teil Helden, die es auf den anderen Erdversionen nicht gab. Wann immer etwas passierte, das mit den Fähigkeiten und Hintergrundgeschichten eines Superhelden nicht zusammenpasste, wurde dies damit erklärt, dass es in einer Parallelwelt geschah. Diese Unterschiede waren für DC-Laien und damit auch für potenzielle neue Fans nur schwer begreiflich. Die Crisis on Infinite Earths oder kurz die Crisis befreite DC wieder aus dieser unvorteilhaften Situation. So etwas hat es bei Marvel nie gegeben.