Bad Sachsa - Sehenswürdigkeiten und Reiseberichte
Der Heilklimatische Kurort Bad Sachsa am Südrand des Harzes gehörte ursprünglich zu Thüringen. Durch einen Gebietstausch der britischen und sowjetischen Besatzungsmacht kam diese Region im Juli 1945 zum späteren Niedersachsen. Bis zur deutschen Einheit hat das Städtchen unter seiner Randlage gelitten, was andererseits dazu geführt hat, dass mit Mitteln der Zonenrandförderung viel für den Tourismus getan werden konnte. Diese Linie ist nach der Deutschen Einheit weiter verfolgt worden.
Reivzoller Kurort am Südrand des Harzes
Der Kurort liegt landschaftlich sehr reizvoll. Er wird von der Uffe durchflossen. Der künstlich angelegte Schmelzteich ist nahe. Höchste Erhebung im Stadtgebiet ist der 660 Meter hohe Ravensberg. Bedeutendstes Baudenkmal der Region ist das in der Reformation aufgelassene Kloster Walkenried, dessen Ruinen ein besonderer Anziehungspunkt sind und auch für kulturelle Zwecke benutzt werden. Der reizvolle Märchengrundim Salztal ist bereits hundert Jahre alt und damit eienr der ältesten Themenparks in Deutschland überhaupt. Gern besucht wird auch der Harzfalkenhof, wo regelmäßig atemberaubende Flugvorführungen von Greifvögeln stattfinden Im Ortsteil Tettenborn dokumentiert im Dorfgemeinschaftshaus ein Grenzlandmuseum die Sperranlagen der vormaligen DDR und spektakuläre Grenzdurchbrüche. Vom Gipfel des mit dem Auto befahrbaren Ravensberges bietet sich ein weiter Blick bis zum Brocken und dem Kyffhäuser. Hier findet sich ein ausgedehntes Ski-Gebiet mit Anschluss an die Loipen des ganzen Südharzes. Der Sendeturm steht bereits seit 1970. Am Gipfel beginnen ausgedehnte Mountainbike-Touren unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade und gut ausgebaute Wanderwege.
Lange im Abseits durch die Zonengrenze
Touristisch erschlossen wurde die Region des Südharzes – die nach vielen Wechselfällen der Geschichte seit dem Westfälischen Frieden zu Brandenburg-Preußen, seit dem Wiener Kongress zur preußischen Provinz Sachsen gehörte – seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Gefördert wurde der Tourismus durch den Ausbau des Schienennetzes. Der Hochharz war lange Zeit ein starkes Verkehrshindernis, das sich im Süden umgehen ließ. Davon profitierte auch die Region um Bad Sachsa. Die eigentliche Bergbauregion des Hagres hat sich nie bis hierher erstreckt. Wohl aber gab es hier lange eine ausgeprägte Holzindustrie. Als ältestes Bauwerk innerhalb der Stadt gilt der vor 1200 entstandene Turm der der Nicolai-Kirche: Eine einstige Reichsburg ist längst verfallen
Bedrückende Geschichte
Im Zweiten Weltkrieg wurden nach dem 20. Juli 1944 die Kinder der Attentäter im Kinderheim Borntal in der Stadt interniert. Nicht weit von hier befand sich der „Mittelbau Dora“, wo unter Leitung von Wernher von Braun und Walter Dornberger KZ-Gefangene unter unmenschlichen Bedingungen die „Wunderwaffen“ des Dritten Reiches V 1 und V 2 produzieren mussten.