Bad Bergzabern - Sehenswürdigkeiten und Anfahrtswege
Das pfälzische Bad Bergzabern am Rande der Haardt ist seit 125 Jahren Anziehungspunkt für Kurgäste. Ursprünglich wurden hier nur Kneippsche Anwendungen verabreicht. Seit 80 Jahren sind auch Trinkkuren einer Natrium-Chlorid-Quelle möglich. 1953 wurde die Stadt als Kneipp-Heilbad anerkannt, später kam der Titel eines Heilklimatischen Kurortes hinzu. Den wohlklingenden Titel „Bad“ darf die Stadt seit 1963 führen. 2004 entstand hier der erste Kneipp-Lehrpfad Deutschlands mit fünf Stationen.
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Mildes Klima
Klimatisch ist der Kurort sehr begünstigt. Die Oberrheinische Tiefebene – zu der Bad Bergzabern gehört - zeichnet sich durch milde Winter und die wärmsten Sommer Deutschlands aus. Hinzu kommen Föhneffekte aus dem Pfälzer Wald. Allerdings regnet es mit einem durchschnittlichen Jahresniederschlag von 804 Millimeter viel.- am meisten im Dezember, am wenigsten im September. Hier gedeihen neben dem Wein auch Mandelbäume, Feigen und Esskastanien – Maronen.
Lange herzogliche Residenz
Die Anfänge der Stadt gehen bis in das ausgehende 13. Jahrhundert zurück. Lange war die Stadt Residenz einer Nebenlinie der Pfälzischen Herzöge. Nach den Zerstörungen durch die Truppen Ludwig XIV. wurde die Stadt im 18. Jahrhundert planmäßig im barocken Stil wieder aufgebaut. Während der Französischen Revolution trat die Stadt der Französischen Republik bei. Nach dem Wiener Kongress fiel die Region an Bayern. Zaberner Bürger spielten in der Badischen Revolution von 1848 eine bedeutende Rolle. Eine berühmte Mitbügerin war Edith Stein.
Im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört
Schon im Vorfeld des Zweiten Weltkrieges führten die Verteidigungsanlagen des Westwalls mitten durch die Stadt. Deren Reste sind als Westwall-Museum erhalten. In den Endkämpfen 1945 wurde die Stadt schwer zerstört. Seit Juli 1945 gehört die Region zu der von der Französischen Besatzungsmacht neu geschaffenen Land Rheinland-Pfalz. Heute leben dort rund – überwiegend evangelische - 7.500 Einwohner. Neben dem Weinbau und der Landwirtschaft lebt die Region vom Tourismus. Zwar ist die Bedeutung von Trinkkuren durch die vielen Gesundheitsreformen sehr zurückgegangen, und auch Kneippsche Anwendungen sind davon betroffen. Aber im Gegensatz zu anderen Kurbädern vor allem im Norden Deutschlands sind hier die Kuranlagen wie etwa mit Südpfalztherme in den letzten Jahren stark ausgebaut worden. Dabei mag das günstigere Klima eine Rolle spielen. Generell gilt aber, dass überall in Deutschland in den Kureinrichtungen in den letzten zwanzig Jahren Hunderttausende von Arbeitsplätzen verloren gegangen sind. Kuren werden – wenn überhaupt – nur noch ausnahmsweise von den Krankenkassen bewilligt und sind auf drei Wochen beschränkt. Nur alle vier Jahre kann eine Kur in Anspruch genommen werden. Auch das Beamtenrecht ist entsprechend geändert worden. Deshalb setzen die Kurorte verstärkt auf Selbstzahler. Aber wer kann sich das leisten?