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Schwarzer Humor: Lustig oder Pietätlos?

Der schwarze Humor zählt zu den Bereichen, über den sich die Meinungen nach wie vor scheiden: Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn. Nicht umsonst streiten sich schon seit Jahrhunderten auch die Gelehrten darüber. Eine Faustregel bleibt jedoch beständig: Man sollte nie unnötig andere verletzen. Dann steht der Auslebung des eigenen Humors nichts im Wege - so schwarz er auch sein mag.

Wo findet man schwarzen Humor?

Schwarzem Humor begegnen wir nahezu täglich. Sei es in Spielfilmen, Glossen in Zeitungen, Cartoons und Satiren oder auch durch einen Spruch des Kollegen. Dabei werden Themen, die im Grunde genommen sehr ernst sind, stark vereinfach und locker dargestellt. Dazu zählen beispielsweise Tod und Krankheit oder auch zeitkritische politische Problematiken. Ziel ist es dabei jedoch nicht, etwas zu beschönigen oder kleinzureden. Vielmehr sagt diese minimalistische und gleichzeitig humoristische Darstellung oft mehr als tausend Worte, regt zum Nachdenken an und bleibt eher im Gedächtnis. Ob dem Empfänger dessen dabei zum Lachen ist, ist eine Frage des individuellen Geschmacks. Eines kann man dem schwarzen Humor - sofern er gut gemacht und nicht einfach nur "flach" ist - jedoch nicht nachsagen: Es soll niemand verletzt werden, eine ernste Aussage ist immer vorhanden. Wichtig ist es hierfür jedoch, genauer hinzusehen und mitzudenken, statt den schwarzen Humor von vornherein als pietätlos abzustempeln.

Ist schwarzer Humor schlimm?

Schon der weltweit bekannte Analytiker Sigmund Freud war der Ansicht, dass der schwarze Humor gesellschaftliche Tabuthemen überhaupt erst ansprechbar und knackig formulierbar macht. Eine Fähigkeit, mit derer man Menschen überhaupt erst erreicht. Recht hatte er: Schließlich werden ernste Probleme selten beseitigt, wenn man sie bloß totschweigt oder mit Samthandschuhen anfässt. Oft ist sogar das Gegenteil der Fall: So verstärken sich Missstände oft nur. Wichtig ist jedoch, dass die Kernaussage erhalten bleibt und klar erkennbar ist. Diese ist meistens alles andere als lustig, der Humor soll lediglich den Weg zu dieser Aussage ebnen.

Wann ist dieser Humor unangebracht?

"Über Leichen gehen" sollte man daher natürlich nicht. Ein Person, die gerade um einen geliebten Menschen trauert, mit schwarzem Humor zum Thema Tod zu konfrontieren, wäre beispielsweise ein Fall, in dem der schwarze Humor wirklich pietätlos und unangebracht ist. Und auch im sonstigen Alltag sollte man immer bedenken, wie das ausgesprochene vom Rezipienten aufgenommen werden wird.