Berner Sennenhund-Welpen - auf welche Überzüchtungsmerkmale Sie achten sollten
Tolle Fellfärbung, ein herziges Wesen... der Berner Sennenhund ist ein langjähriger Modehund. Doch leider hat die starke Züchtung auf Schönheit dazu geführt, dass sehr häufig Krankheiten auftreten. Was das bedeutet und worauf Sie achten müssen, das erfahren Sie in diesem Artikel.
Wie entsteht Überzüchtung und was bringt sie für Konsequenzen mit sich?
Nicht nur der Berner Sennenhund, sondern auch viele andere populäre Hunderassen wie der Labrador, Golden Retriever, Dackel etc. gelten als von Überzüchtung gefährdet. Durch gezielte Inzucht sollten bestimmte Schönheitsmerkmale hervorgehoben werden. Beim Berner Sennenhund bekam man so die einheitliche Fellfärbung, die wir auch heute noch so lieben. Somit sieht man aber nicht mehr auf den ersten Blick, was später für den Hund fatal wird: Schaden an der Hüfte (Hüftgelenksdysplasie), Missbildungen des Herzens oder Anfälligkeit für bestimmte Tumore. Die weit verbreitete Hüftgelenksdyplasie ist für den Hund ungeheuer schmerzhaft und oft hilft nur noch eine OP - danach nur noch Schmerzmittel oder Einschläfern. Nicht jeder Hund ist davon betroffen und inzwischen wird in den großen Zuchtverbänden versucht, mit DNA-Analysen und Röntgenbildern sowie vermehrter Mischung der Blutlinien erneut gesunde und leistungsfähige Welpen zu züchten. Trotzdem muss man sich darüber im Klaren sein, dass es Züchter gibt, die Berner Sennen-Welpen eben wegen ihrer Popularität züchten und vielleicht nicht so genau auf die Auswahl der Zuchttiere achten. Ein weiteres Merkmal, welches zum Teil durch Überzüchtung bedingt aber nach außen nicht sichtbar ist, ist die Persönlichkeit. Allgemein gelten Berner Sennenhunde als nette Familienhunde und auch als Wächter, ohne dabei extrem aggressiv zu werden. Man möchte den Hunden keine Dummheit unterstellen, aber manche Charaktertypen werden statt stabil unklar und bringen Überraschungen wie einen massiven Jagdtrieb, Angstbeißen, Neigung zum völligen Überfressen und aggressiver Revierverteidigung mit sich. Ein Hund der Größe eines Sennenhundes ist unkontrolliert kein Spaß mehr. Sie sollten die Erziehung des Welpen deshalb sehr ernst nehmen.
Wie kann man Überzüchtung erkennen?
Ob der Hund Ihrer Wahl an einer der Überzüchtungskrankheiten leidet oder eine Veranlagung dazu mitbringt kann Ihnen letztlich nur ein Tierarzt sagen. Am besten gehen Sie gleich nach dem Kauf mit dem Welpen zu einem Tierarzt Ihres Vertrauens oder lassen einen solchen Check noch vor dem Kauf machen. Einen wichtigen Hinweis geben die Elterntiere. Fragen Sie nach, ob Mutter oder Vater der Welpen an einer der Überzüchtungskrankheiten leidet. Ein seriöser Züchter wird Sie aufklären. Sicherer noch ist es, wenn Sie nicht nur auf eigene Faust Welpenanzeigen studieren, sondern gleich über einen der großen Zuchtvereine suchen. Dort kann man Sie an Züchter verweisen und mit Informationen über die Risiken der Überzüchtung eindecken. Es gibt auch alternative Rassen zum Berner Sennenhund, die aber weniger bekannt und von daher auch weniger stark gezüchtet wurden, darunter der Appenzeller Sennenhund, der Große Schweizer Sennenhund oder der Entlebucher Sennenhund.